Lackindustrie fehlen Fachkräfte und Transportmittel

Mit gemischten Gefühlen blickt Österreichs Lackindustrie auf das Jahr 2018 zurück.

Zwar gab es ein Umsatzwachstum, aber Fachkräftemangel und fehlende Transportkapazitäten machten der Branche das Leben schwer. Außerdem haben hohe Rohstoffpreise und ein Preiskampf die Ergebnisse belastet, heißt es in einer Aussendung der Lackindustrie vom Donnerstag.

Die Produktion ging leicht auf 168.000 Tonnen zurück (2017: 170.000 Tonnen), der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 454 Millionen Euro, was eine "unter den gegebenen Rahmenbedingungen zufriedenstellende Steigerung" sei, so Hubert Culik, Obmann der österreichischen Lackindustrie. Vor allem im ersten Halbjahr seien die Rohstoffkosten ein Problem für die Mitgliedsbetriebe gewesen. Wachstum gab es dank Exporten vor allem nach Frankreich und Italien sowie in die CEE-Länder, während die Ausfuhren nach Deutschland auf hohem Niveau stagnierten.

Für 2019 ist Culik "verhalten zuversichtlich". Das Jahr habe "zufriedenstellend begonnen und ähnelt bisher dem Vorjahr". Probleme erwartet sich die Lackindustrie aus steigenden Strompreisen aber auch wegen dem derzeit rückläufigen Automobilbereich. Außerdem fürchtet Andrea Berghofer, Obmann-Stellvertreterin und Geschäftsführerin der Adler Lackfabrik, einen massiv steigenden bürokratischen Aufwand durch die Harmonisierung der Meldepflichten an die Giftinformationszentren in den EU-Mitgliedstaaten. Denn für jede einzelne Rezeptur müsse eine eigene Meldung generiert werden.

Eine Studie der EU-Kommission komme zu dem Schluss, dass die Neuanmeldungen von bisher 150.000 auf mehr als 44 Millionen steigen könnten. Die Branche fordere "eine praktikable Lösung für ähnliche Rezepturen" und eine Verschiebung des geplanten Starts um zwei Jahre.

(APA)

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