Worauf wir beim Urlaub achten

Ob ihr Haustier am Urlaubsort erwünscht ist oder nicht, spielt für die Österreicher eine wichtige Rolle bei ihrer Wahl.
Ob ihr Haustier am Urlaubsort erwünscht ist oder nicht, spielt für die Österreicher eine wichtige Rolle bei ihrer Wahl.(c) REUTERS (ANTONIO BRONIC)
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Die meisten Österreicher suchen kostengünstige und ruhige Reiseziele. Dabei wollen sie aber nicht auf gutes Essen verzichten. Auch das Haustier spielt bei der Auswahl eine Rolle.

Wien. Wenn es um die Planung und Auswahl des Urlaubszieles geht, gibt es zahlreiche Kriterien zu beachten. So spielt für die Österreicher etwa auch ihr Haustier eine gewichtige Rolle für ihre Entscheidung, das besagt eine Umfrage von MindTake Research. Kein Wunder: Immerhin halten 30 Prozent unserer Landsleute Haustiere, ein Teil davon sogar gleich mehrere. Bei der Umfrage gaben rund zehn Prozent der befragten Personen an, dass ihre Entscheidung über die Urlaubsdestination davon abhängt, ob sie ihr Haustier mitnehmen können oder nicht.

Doch Haustier hin, Tierliebe her, die wichtigsten Einflussfaktoren für das Projekt Urlaub sind laut der aktuellen Studie dennoch andere. So spielt für 57 Prozent der Preis der Reise die entscheidende Rolle und für 46 Prozent das lokale Speiseangebot. Dazu passt das Ergebnis, dass 13 Prozent nach dem Urlaub der Ansicht sind, dass sie nun dringend eine Diät benötigen. Auch der Strand ist für die Pläne für 43 Prozent relevant. Wären Zeit und Geld keine begrenzenden Faktoren, würden sich die Österreicher vornehmlich für die Malediven oder die Karibik als Urlaubsziel entscheiden.

33 Prozent der Befragten sagten, dass sie einen ruhigen, abgeschiedenen Ort fern vom Massentourismus als Urlaubsort bevorzugen. MindTake-Researcher Stefan Pelea hat dafür folgende Erklärung: „Es sieht so aus, als hätten die Österreicher einen aufregenden Alltag – und viele von ihnen sehnen sich im Urlaub nach Ruhe und Entspannung, weit weg von den Massen und vom Lärm.“

Rekord bei Privatquartieren

Unterstrichen wird die relativ hohe Zahl der „Ruhesuchenden“ auch durch einen neuen Rekord bei Urlauben in heimischen Privatquartieren. 24,6 Millionen Nächtigungen im vergangenen Jahr bedeuten immerhin ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2017. „Viele Urlauber schätzen den persönlichen Kontakt zu den Gastgebern und das familiäre Flair der Unterkunft. Zudem zählen private Angebote noch immer zu den preiswertesten Übernachtungsmöglichkeiten, und die Qualität des Verpflegungsangebotes ist in den vergangenen Jahren gestiegen“, erklärt Christoph Reichl von der Onlineplattform ferienpensionen.info. Zudem seien private Zimmer oft auch kurzfristiger buchbar, was eine spontane Urlaubsplanung erleichtere.

Einen trendigen Ort mit aufregendem Nachtleben hingegen würden nur fünf Prozent wählen, um sich zu erholen. Ein Indiz, dass es die Österreicher im Urlaub gerne bequem angehen, sind jene 17 Prozent, die ein All-inclusive-Resort oder eine Kreuzfahrt bevorzugen, bei denen sie die Organisation anderen überlassen und sich um nichts kümmern müssen.

Frauen achten auf Kultur

Große Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern, zeigt die Umfrage. So ist für Frauen das Kultur- und Kunstangebot im Urlaub von besonderer Bedeutung. Männer achten hingegen eher auf Sport- und Abenteuermöglichkeiten.

Mit einem Ergebnis der Umfrage werden viele nicht gerechnet haben: Knapp die Hälfte der Teilnehmer gaben an, dass sich durch den Urlaub die Beziehung zu ihrem Partner verbessern und entspannen würde.

Das überrascht deshalb, weil sich anderen Studien zufolge viele Paare vor allem während ihres Urlaubs in die Haare geraten. So sind etwa Soziologen der University of Washington im Jahr 2016 der Frage auf den Grund gegangen, warum dieses Phänomen in der westlichen Kultur so häufig auftritt. Dabei hatten die Forscher festgestellt, dass die Scheidungsraten der US-Staaten Washington, Ohio, Minnesota, Florida und Arizona von 2011 bis 2015 in den Urlaubsmonaten signifikant angestiegen waren – jedes Jahr im gleichen, auffälligen Maße. Besonders beliebte Urlaubszeiten sind in den USA März und August. Da die wirtschaftliche Lage in allen genannten Staaten recht unterschiedlich ist, kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es sich um rein emotional begründete Entscheidungen handelte.

Lust auf Veränderung

Doch zurück zur aktuellen Umfrage: Die meisten der Befragten gaben an, dass sich die Abwechslung zum Alltag positiv auf die Stimmung und die Arbeitsmotivation auswirkt. Sechs von zehn Befragten meinen, dass sie nach dem Urlaub voller positiver Energie sind.

Die Zeit nach dem Urlaub kann auch eine Chance für einen Neuanfang im Berufsleben sein. Immerhin steigt bei 40 Prozent der Befragten der Ansporn, etwas ganz Neues auszuprobieren. Der Abstand zur täglichen Routine hat für die Österreicher aber manchmal andere Nebeneffekte: So meinen 14 Prozent, sie würden nach dem Urlaub ihren Job am liebsten gleich ganz kündigen. Wie viele das dann tatsächlich auch tun, ist freilich nicht bekannt.

Ein Auslandsurlaub hinterlässt bei vielen Österreichern eine gestiegene Wertschätzung für die Heimat: 46 Prozent der Befragten erklären, dass sie nach ihren Erfahrungen im Ausland Österreich immer mehr zu schätzen wissen. Und nur sieben Prozent meinen, sie würden nach dem Urlaub am liebsten auswandern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2019)

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