Gesetz gegen Topgagen wirkt nicht

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Symbolbild. (c) Clemens Fabry
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Seit 2014 dürfen Unternehmen Managergehälter nur noch bis 500.000 Euro von der Steuer absetzen. Aber die Gehälter der Topverdiener sind nicht gesunken. Im Gegenteil.

Wien. Es war ein Herzensanliegen der SPÖ – und sie hat sich gegen ihren damaligen Koalitionspartner ÖVP durchgesetzt: Seit 2014 können Unternehmen alles, was sie ihren Managern 500.000 Euro brutto übersteigend bezahlen, nicht mehr von der Steuer absetzen. Die Idee war, dass sich die Bezüge von Topmanagern nicht zu weit von jenen einfacher Angestellter weg entwickeln. Für Firmen sollte es teurer und damit unattraktiver werden, ihren Managern sehr hohe Gagen zu zahlen. Es wurde allgemein erwartet, dass die Managergehälter insgesamt sinken. Aber nun zeigt sich: Das Gesetz ist wirkungslos.

Zu dem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Wirtschaftsuniversität Wien in einer neuen Studie. Sie haben untersucht, wie sich die Gehälter jener Manager entwickelt haben, die schon vor der Reform mehr als 500.000 Euro verdient haben. „Die Entwicklung der Gehälter wurde durch das Gesetz nicht gebremst“, sagt Co-Autorin Mariana Sailer. Und auch bei neu geschlossenen Verträgen fielen die Gehälter vergleichsweise nicht niedriger aus. Die Gagen sind trotz des Gesetzes weiter gestiegen. Sie blieben von der Reform komplett unberührt.

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