Flughafen fehlt der zweite Bodendienst

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ArchivbildClemens Fabry / Die Presse
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Das Regierungsvakuum verzögert die Lizenzvergabe für den von der EU verlangten zweiten Service-Anbieter in Wien massiv. Die Entscheidung soll im Oktober fallen – die Zeit für die Firmen bis zum 1. Jänner 2020 wird dennoch zu knapp.

Gerade erst hat der börsenotierte Flughafen Wien mit dem europäischen Marktführer bei Duty-Free- und Airport-Shops, Heinemann, die Partnerschaft bis 2030 verlängert. Der deutsche Familienkonzern, der an 74 Flughäfen weltweit rund 340 Geschäfte betreibt, wird dazu in Wien seine Shops neu gestalten und erweitern mit dem besonderen Schwerpunkt auf österreichischen Produkten – wie auch der Sachertorte.

Süßes zur Beruhigung der Nerven werden Reisende möglicherweise bald brauchen. Just zur reisestarken Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel drohen nämlich Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren und Flugzeugen, Arbeitnehmervertreter sprechen dem Online-Portal „AviationNet“ gegenüber sogar von einem Chaos. Denn die Lizenz der Ground-Handling-Firma Celebi läuft mit 31. Dezember 2019 aus – und die neue Konzession ist noch nicht vergeben.

Der Hintergrund: Laut EU-Recht muss ein Flughafen in Europa ab einer Größe von zwei Millionen Passagieren aus Wettbewerbsgründen mindestens zwei Bodenabfertigungs-Anbieter haben. Am Flughafen Wien ist das seit Ende der 90er Jahre der Fall: Das Geschäft – alle Dienstleistungen rund um den Flug, unter anderem Einweisen und Parken der Flugzeuge, Reinigung, Gepäck- und Passagier-Transport – teilt sich die börsenotierte Flughafen Wien AG mit der Celebi Ground Services Austria GmbH. Sie ist eine Tochter der türkischen Çelebi Aviation Holding. Wobei der Flughafen nach Auskunft von Sprecher Peter Kleemann einen Marktanteil von rund 83 Prozent hat.

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