Cyberkriminalität verursacht für kleine und mittlere Unternehmen einen Schaden von 430 Millionen Euro. So können sich Firmen vor Hackern schützen.
Wien. „Überweisen Sie Bitcoins oder ich lösche alle Daten.“ Cyberattacken wie diese sind die pure Hölle für Unternehmen. Fünf Tage lang konnten 1000 Mitarbeiter des steirischen Kühlspezialisten AHT nicht mehr auf ihre E-Mails zugreifen. Der jüngste Angriff auf AHT ist kein Einzelfall. Gefälschte E-Mails, in denen ein vermeintlicher Finanzvorstand dringende Überweisungen angeordnet hatte, kostete den Flugzeugzulieferer FACC Millionen. Und in einem Hotel in Südösterreich kamen die Gäste nicht mehr in ihre Zimmer. Der Virus „WannaCry“ hatte alle elektronischen Schlösser der Zimmertüren verschlüsselt. Das Hotel sah sich gezwungen, an die Erpresser Lösegeld zu zahlen, um wieder Zugriff auf die eigenen Systeme zu erhalten.
Unternehmen bleiben auf dem Schaden sitzen. Die Versicherung greift oft nicht, wenn kein Täter ausfindig gemacht werden kann. Die Angriffe kommen häufig nicht aus Europa. „Rechtliche Konsequenzen sind nicht durchsetzbar“, sagt das Vorstandsmitglied von Kapsch BusinessCom Jochen Borenich zur „Presse“. Dem IT-Dienstleister zufolge verursachte Cyberkriminalität in den vergangnen zwei Jahren einen Schaden von 430 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Österreich.