Führungswechsel

Forschungsnetzwerk ACR bekommt eine Präsidentin

Die steirische Metallurgin und Unternehmerin Iris Filzwieser wird  Präsidentin des Forschungsnetzwerks Austrian Cooperative Research
Die steirische Metallurgin und Unternehmerin Iris Filzwieser wird Präsidentin des Forschungsnetzwerks Austrian Cooperative Research APA/BRAINSWORLD
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Das Forschungsnetzwerk Austrian Cooperative Research holte bei einer Preisverleihung innovative Firmen vor den Vorhang. Nächstes Jahr groß auf die Bühne kommt Iris Filzwieser. Die steirische Metallurgin, Firmenchefin und vierfache Mutter wird ACR-Präsidentin.

Die steirische Metallurgin und Unternehmerin Iris Filzwieser wird den langjährigen Präsidenten des Forschungsnetzwerks Austrian Cooperative Research (ACR), Martin Leitl, ablösen. Die Geschäftsführerin der Firma METTOP in Leoben übernimmt den Vorsitz im Juni, hieß es am Dienstagabend bei der ACR-Enquete in Wien, in deren Rahmen auch die ACR-Preise vergeben wurden.

Filzwieser spezialisierte sich während ihres Studiums an der Montanuniversität Leoben im Bereich der Nichteisenmetallurgie. In der Folge arbeitete sie als Universitätsassistentin und gründete 2005 zusammen mit ihrem Ehemann, Andreas Filzwieser, im Zentrum für Angewandte Technologie der Montanuni die METTOP GmbH, ein Engineering-Unternehmen, das sich auf die Optimierung und Entwicklung von Technologien im Bereich metallurgischer Prozesse spezialisiert hat. Die vierfache Mutter fungiert auch als Geschäftsführerin der Firma.

Die designierte ACR-Präsidentin war bereits seit einigen Jahren im Beirat des mittelständischen Forschungsnetzwerkes aktiv. Mit Filzwieser und der seit Anfang Juli dieses Jahres amtierenden Geschäftsführerin Sonja Sheikh wird die ACR ab Mitte kommenden Jahres unter weiblicher Führung stehen.

Preise für Innovationen

Der "ACR Start-up Preis powered by aws" ging im Rahmen der gestrigen Veranstaltung an das Wiener Unternehmen Aardworx GmbH. Mit der neu entwickelten Technologie wird es sozusagen möglich, sich mittels Virtual Reality (VR) in einen Bauteil zu beamen. Das geschieht auf Basis von Computertomographie-Daten. Mit dem von dem Start-up, dem ACR-Institut Österreichisches Gießerei-Institut (ÖGI) und dem Wiener Forschungsinstitut VRVis entwickelten neuen Virtual Reality-Viewer können die Aufnahmen dann erkundet werden. "So können etwa Problemstellen wie Einschlüsse und Defekte innerhalb von Sekunden erkannt und dokumentiert werden - auch für Nicht-Experten", so Aardworx Geschäftsführer Harald Steinlechner.

Die drei ACR-Kooperationspreise gehen heuer nach Wien und Oberösterreich. Die Auszeichnungen zielen auf Innovationen ab, die in Zusammenarbeit eines KMU mit einem ACR-Forschungsinstitut entstanden sind.

Die Wiener Firma Braincon Technologies entwickelte ein neues Verfahren zur Bettwanzen-Bekämpfung und konnte in Zusammenarbeit mit dem ACR-Institut Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz (ZFE) zeigen, wie diese wirkt. Der neue Ansatz rückt den Wanzen und ihren Eiern mit einem für Menschen unbedenklichen Kontaktgift zu Leibe, das als Nervengift wirkt.

Einen weiteren Kooperationspreis heimste der Klarinettist Martin Fluch mit seiner Firma MAXTON ein. Der Musiker vom RSO Wien entwickelte ein neues Klarinettensystem. Mit dem Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) fand man den idealen Werkstoff für Mundstück und Blatt. Die dritte Auszeichnung ging an die oberösterreichische Firma EMOTON GmbH. Mit Unterstützung der Holzforschung Austria (HFA) wurde eine neuartige Raumklimaplatte für den Innenausbau entwickelt. Sie könne die Feuchtigkeit regulieren und den Feinstaub verringern, wirke schalldämmend und könne Schadstoffe aus der Luft absorbieren, heißt es in einer Aussendung.

Mit der Entwicklung von sogenannten In-vitro-Testmethoden, die es erlauben, anhand von Zellkulturen Untersuchungen durchzuführen, die sonst nur mittels Tierversuchen gemacht werden können, setzt sich die Biotechnologin Elisabeth Mertl auseinander. Für ihre Arbeit erhielt die 27-Jährige den diesjährigen ACR Woman Award. "Wir haben in unterschiedlichen Versuchen gezeigt, dass unsere In-vitro Methoden ähnliche oder sogar sensitivere Ergebnisse liefern als die gängigen In-vivo Tests, sprich Tierversuche", so die Preisträgerin.

(APA)

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