FMA-Vorstand Pribil sieht keine Versäumnisse der Aufsicht im Fall Madoff. Nicht einmal die US-Börsenaufsicht SEC hätte den Betrug aufgedeckt.
Die Finanzmarktaufsicht FMA sieht keine Versäumnisse der Aufsicht in der Causa Madoff bzw. bei deren Verwicklungen in Österreich. "Das ist ein amerikanischer Fall", sagte FMA-Vorstand Kurt Pribil am Dienstag bei einer Pressekonferenz zum Thema Finanzkriminalität in Wien.
Die US-Börsenaufsicht SEC habe den Betrug des mittlerweile Verurteilten Bernard Madoff selber nicht entdeckt, obwohl das Problem ja in den USA gelegen sei, betonte er.
"Lassen wir die Kirche im Dorf"
"Lassen wir hier die Kirche im Dorf", sagte Pribil. In Österreich habe die FMA in der Bank Medici einen Regierungskommissär eingesetzt und der Bank die Konzession entzogen. Die Ergebnisse der eigenen Ermittlungen wurden der Staatsanwaltschaft mitgeteilt.
Die FMA könne aber - wie die Polizei - keine Garantie abgeben, dass es zu keinen Malversationen komme, so Pribil. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde sei jedenfalls nach der Aufsichtsreform mit der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) besser aufgestellt als früher, so Pribil. Die FMA habe nun mehr Ressourcen zur Verfügung.
Auf Schadenersatz von 19,6 Mrd. Dollar geklagt
Der Masseverwalter und Anwalt Irving Picard hat die Bank Austria, ihre Konzernmutter UniCredit sowie die Wiener Bank Medici und ihre Direktorin Sonja Kohn auf 19,6 Milliarden Dollar (14,6 Mrd. Euro) Schadenersatz verklagt. Alle Beklagten beteuern, sie seien Opfer nicht Täter in dem Betrugsskandal.
Der Finanzjongleur Bernard Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, weil er seinen Milliardenbetrug gestand, da er seine Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen konnte. Seitdem sitzt er hinter Gittern. Madoff wurde zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Einer seiner beiden Söhne, Mark Madoff, nahm sich am Sonntag das Leben.
(APA)