Neuer Job. Ein Verfassungsrichter scheidet aus, Christoph Herbst könnte den freien Platz einnehmen.
Wien/AICH. Auch Juristen haben Träume, und diese haben nicht immer mit Wirtschaft zu tun. Flughafen-Chef Christoph Herbst hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er gern Richter am Verfassungsgerichtshof (VfGH) wäre. An jenem Ort, an dem er bereits als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war.
Nun könnte sein Traum wahr werden. Denn Verfassungsrichter Willibald Liehr (69) gab bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen Ende März sein Amt niederlegen würde. Regulär hätte er erst mit Ende des Jahres ausscheiden müssen. Liehr war vom Bundesrat bestellt worden, der Länderkammer obliegt auch die Nachbesetzung.
Das könnte Herbst zugutekommen. Dem 50-Jährigen wird ein gutes Verhältnis zu einem der mächtigsten Föderalisten, Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, nachgesagt. Und unter der Hand gibt es die Regel, wonach die ÖVP den neuen Richter nominieren darf. Denn es gilt, den auf einem schwarzen Ticket an den VfGH berufenen Liehr zu ersetzen
("Die Presse" Printausgabe vom 25.03.2011)
