Gewerkschafter fordern "ordentliche Lohnerhöhung"

Wolfgang Katzian
Wolfgang Katzian(c) APA (Georg Hochmuth)
  • Drucken

Herbstlohnrunde: "Mit der Inflationsrate ist es diesmal nicht abgetan", sind sich die Gewerkschaftsbosse Wimmer und Katzian einig.

Die Gewerkschaftsbosse Rainer Wimmer und Wolfgang Katzian fordern für die Herbstlohnrunde deutliche Lohnsteigerungen. "Wir brauchen eine ordentliche Lohnerhöhung", sagte Rainer Wimmer, Chef der Industriegewerkschaft, am Freitag im Ö1-Morgenjournal. "Mit der Inflationsrate ist es diesmal nicht abgetan", betonte er.

Auf die Teuerungsrate müsse "ein ordentlicher Prozentsatz" draufgeschlagen werden, "damit netto real etwas überbleibt", fordert auch Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten, im Gespräch mit dem "Kurier". Im täglichen Leben würden die Menschen "die Teuerung ganz besonders spüren". "Das Wirtschaftsjahr war sehr gut. Nur die Inflation, die die Basis ist für die Verhandlungen, abzugelten, wird da definitiv nicht reichen", sagte Katzian dem Blatt. Nur 0,1 oder 0,2 Prozent aufzuschlagen sei zu wenig. Konkrete Zahlen für die Lohnverhandlungen wollten beide Gewerkschaftsbosse nicht nennen.

Katzian kann sich"gut vorstellen, ganz besonders dafür zu sorgen, dass die Empfänger niedriger Einkommen gut berücksichtigt werden". Dies sei durch gestaffelte Erhöhungen oder einen Mindestbetrag für die Erhöhung möglich. Für Metaller-Chef Wimmer verdienen die österreichischen Unternehmen derzeit "sehr, sehr gut". "In Zeiten wo es den Unternehmen gut geht, müssen auch die Arbeitnehmer etwas davon haben.

Handelsobmann nimmt "Töne" zur Kenntnis

Handelsobmann Fritz Aichinger nimmt die "Töne" der Gewerkschaft zur Kenntnis, wie er der APA am Freitag sagte. Es sei noch viel zu früh, um seriös etwas zu sagen. Er wolle die konkreten Forderungen abwarten.

Das Tauziehen um die neuen Gehaltsabschlüsse für die rund 450.000 Handelsangestellten beginnt in zwei Monaten. Aichinger ist Chefverhandler auf Arbeitgeberseite. Bei den Metallern übergeben am 22. September die Gewerkschafter ihre Forderungen an die Arbeitgeber.

Inflationsrate maßgebend

Die Teuerung hat sich im Juli erneut beschleunigt und stieg im Jahresvergleich auf 3,5 Prozent. Für die Bewertung des Abschlusses ist die Inflation maßgebend, im Handel wird die Inflationsrate von Oktober bis September herangezogen. Im Jahr 2008 war die Inflation ähnlich hoch wie heuer, damals bekamen die Handelsangestellten 3,6 bis 3,7 Prozent mehr Gehalt. Im vergangenen Jahr einigten sich die Sozialpartner auf Gehaltserhöhungen von 2 bis 2,3 Prozent und haben damit einen Mindestlohn von 1.300 Euro brutto ausverhandelt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.