Weltkonzern in Familienhand

Seit 1866 gibt es Rosenbauer. Heute ist das Unternehmen aus Oberösterreich der weltweit größte Hersteller von Feuerwehrautos.

Er war ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele, und das wurde ihm zum Verhängnis. Als 1899 die Flüsse in Oberösterreich über die Ufer traten, war Konrad Rosenbauer tagelang im Einsatz. Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet, Dämme abgedichtet und Häuser mit Kübeln ausgeschöpft werden.

Weil er ständig in nassen Kleidern war, kränkelte er laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ ab diesem Zeitpunkt und starb schließlich zehn Jahre später im Alter von 53 Jahren. Einen maßgeblichen Erfolg durfte er nicht mehr erleben: 1910 lieferte sein Unternehmen die erste Pumpe aus, die mit einem Benzinmotor betrieben wurde.

Konrad Rosenbauer hatte das Unternehmen von seinem Vater Johann übernommen, der 1866 in Linz ein Handelshaus für Feuerwehrbedarf eröffnet hatte. Der Sohn wollte mehr, er setzte auf eigene Produktion und gründete 1906 mit dem Techniker Heinrich Kneitschel die K. Rosenbauer & Kneitschel, Fabrik für Lösch- und Wehrgeräte und Metallwaren.

Nach seinem Tod übernahm Ehefrau Louise das Unternehmen und begann 1919 mit der Fertigung des ersten Feuerwehrautos. Heute ist Rosenbauer weltweit der größte Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen.

Das Unternehmen führt mittlerweile in sechster Generation Dieter Siegel. Der börsenotierte Weltkonzern aus Oberösterreich hat Produktionsstätten unter anderem in Deutschland, Spanien und den USA, er ist nach wie vor zu mehr als 50Prozent im Familienbesitz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2012)

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