Konrad gibt Raiffeisen-Spitzenjobs schon Ende Juni ab

Christian Konrad
Christian Konrad(c) (Clemens Fabry)
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Christian Konrad wird seine Raiffeisen-Generalanwalts-Agenden an RZB-Chef Walter Rothensteiner abgeben.

Bei Raiffeisen endet schon heuer im Frühsommer die Ära Konrad. Die Weichen werden im Mai und Juni gestellt. Konrad wird Ende Juni seine Raiffeisen-Generalanwalts-Agenden an RZB-Chef Walter Rothensteiner abgeben - zwei Jahre vor Ablauf seiner Amtsperiode, schreibt das "WirtschaftsBlatt". Die entscheidende Wahl werde am 25. Juni bei der Generalversammlung des Raiffeisenverbands sein. Mit 1. Juli werde Rothensteiner Konrad damit als Generalanwalt beerben.

Davor komme es Anfang Mai noch zu einer gravierenden Änderung: Erwin Hameseder, Chef der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) und der Raiffeisen Holding NÖ-Wien, werde von beiden operativen Posten Abschied nehmen, schreibt das Blatt. Er werde die Funktion des Obmannes der Raiffeisen Holding Genossenschaft übernehmen und auch hier Konrad ablösen, der dieses Amt 12 Jahre innehatte.

"Interessante Spekulationen"

Konrad wird in der Zeitung heute dazu so zitiert: "Interessante Spekulation; die Generalversammlungen am 4. Mai werden entscheiden". Da finden die Generalversammlungen von Raiffeisen Holding und RLB NÖ-Wien statt. Ein Sprecher sagte dazu, das Zitat ("interessante Spekulation, Gremien-Entscheidung am 4.5.") sei korrekt. Ansonsten gab es vonseiten Raiffeisens heute Vormittag keinen Kommentar zu dem Zeitungsbericht.

Konrads Aufgaben werden laut WirtschaftsBlatt demnach künftig auf zwei Personen aufgeteilt. Der oberste Raiffeisen-Chef wird im Juli 69 Jahre alt. Konrad hat immer betont, vor dem 70er aufhören zu wollen. Einige seiner elf Aufsichtsratsmandate wolle er aber behalten, heißt es. Der 59-jährige Rothensteiner bleibt dem Bericht zufolge RZB-Chef und soll den Job als Generalanwalt eineinhalb Perioden machen, so der Plan.

Machtzuwachs für Hameseder

Für Hameseder (56) ist die Abgabe seiner zwei bisherigen operativen Jobs ein Machtzuwachs, heißt es weiter. Als Eigentümervertreter fungiere er quasi als Aufsichtsratschef über rund 720 Beteiligungsunternehmen. "Wenn künftig der Holding-Chef etwas Entscheidendes machen will, wird er ihn fragen müssen", werden Insider zitiert.

Die Nachfolge Hameseders für die zwei Chefpositionen Bank/Holding (in Personalunion) soll ebenfalls schon entschieden sein. Da ist aber noch von einem "Überraschungskandidaten" die Rede, der ein Finanzmanager aus einem nahestehenden Beteiligungsunternehmen sein soll. Ex-Finanzminister Josef Pröll sei kein Kandidat dafür.

(APA)

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