Gas: Liberalisierung brachte 90 Mio. Euro weniger Kosten

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Bis zu 700 Euro Einsparung pro Haushalt und Jahr kann durch Lieferantenwechsel erzielt werden.

Wien. Seit 2002 ist der heimische Gasmarkt liberalisiert. Seitdem können die Kunden frei wählen, bei wem sie ihr Gas beziehen. Nach 15 Jahren Liberalisierung zog die heimische E-Control am Donnerstag eine positive Bilanz über die Liberalisierung. Sie habe den Kunden mehr Auswahl bei den Angeboten und höhere Einsparpotenziale bei den Preisen gebracht. Mittlerweile wechseln jedes Jahr fünf Prozent der Kunden ihren Anbieter. Damit können Haushalte samt Neukundenrabatt im ersten Jahr 420 bis 700 Euro sparen, ohne Einmalrabatte noch bis zu 300 Euro.

Aktuell geben heimische Durchschnittshaushalte im Jahr zwischen 880 Euro in Vorarlberg und 1210 Euro im Netzgebiet Klagenfurt aus (jeweils inklusive Netzkosten sowie Steuern und Abgaben). Die durch einen Wechsel erzielbaren Einsparungen stellen das höchste Einsparpotenzial seit Beginn der Liberalisierung dar. Allein in den letzten zehn Jahren, von 2007 bis 2016, hätten sich alle Haushalte und Gewerbebetriebe mit neuen Gaslieferanten insgesamt rund 90 Mio. Euro erspart.

Ende 2016 konnten die rund 1,3 Mio. Haushalts- und Kleinkunden bereits zwischen 25 Gasanbietern im Marktgebiet Ost und 20 im Marktgebiet Tirol/Vorarlberg wählen, 2002 hatte es erst vier bundesweit tätige Lieferanten gegeben. Allein 2016 sind neun neue dazugekommen, mehr als die Hälfte aller Anbieter sind Alternativlieferanten, also Akteure, die nicht schon vor der Marktöffnung hier tätig gewesen sind.

Trotz hoher Investitionen in die Gasnetze sind die Netzkosten im Österreich-Schnitt für durchschnittliche Haushaltskunden von 2006 bis 2016 inflationsbereinigt um rund sieben Prozent gesunken, sagte E-Control-Vorstandsdirektor Wolfgang Urbantschitsch. Dabei hätten die Netzbetreiber in den letzten 15 Jahren 500 Mio. Euro in den Ausbau des überregionalen Gasnetzes und rund 1,9 Mrd. Euro in laufende Erhaltung und Erweiterung investiert. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2017)

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