Gas wird billiger, Strom teurer

Junge Frau liest Stromzaehler ab
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Die Netzentgelte werden verändert. Sie machen ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Gas- und Stromrechnung aus. Unter dem Strich könnten die Österreicher einen kleinen Betrag einsparen.

Die Gasnetztarife werden in Österreich um durchschnittlich 11 Prozent gesenkt, teilte die Regulierungsbehörde E-Control am Donnerstag mit. Der Rückgang erfolge in allen Netzbereichen mit Ausnahme des Burgenlandes. Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden (kWh) betrage die Verbilligung im österreichweiten Schnitt 8,6 Prozent bzw. 31,46 Euro.

Grund für die sinkenden Netztarife seien die Umsetzung des neuen Regulierungssystems sowie der gestiegene Mengenabsatz und in weiterer Folge die Stabilisierung des Regulierungskontos, das die Mengenabweichungen der Netzbetreiber ausgleicht.

Die Netzentgelte machen ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Gasrechnung aus, der Rest sind die Energiekosten sowie Steuern und Abgaben. In Summe wird die Entlastung laut E-Control bei 60 bis 70 Mio. Euro liegen. Die Senkung wurde von der Regulierungskommission der E-Control, gestern, Mittwoch, beschlossen.

Höhere Stromkosten wegen Netzwerkstabilisierung

Die regionalen Unterschiede sind groß. Teurer wird es nur im Burgenland: Die Gasnetztarife für eine Durchschnittshaushalt steigen um 8,4 Prozent bzw. 27,36 Euro (inklusive USt.). Die größte Preissenkung gibt es in Niederösterreich mit minus 55,37 Euro, gefolgt von der Steiermark mit 52,60 Euro und Wien mit 35,33 Euro.

Hingegen werden die Stromnetztarife  wegen höherer Kosten für die Netzstabilisierung im kommenden Jahr steigen. Grund für die Erhöhung seien deutlich höher erwartete Kosten von das Engpassmanagement des Regelzonenführers APG, heißt es in einer Aussendung der E-Control. Die APG müsse Maßnahmen zur Netzstabilisierung ergreifen und dafür Kraftwerke abrufen.

Für Haushalte beträgt die Erhöhung im Österreich-Schnitt 3,6 Prozent, so die E-Control. Billiger wird es für Haushalte in Linz und Vorarlberg. Deutlich stärker als für Haushalte steigen die Netztarife für Industrie und Gewerbe.

Auf der Stromrechnung machen die Netzkosten ein Viertel bis ein Drittel aus. Die Netzkosten steigen für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstanden Jahresverbrauch um rund 7,80 Euro. Die regionale Bandbreite ist aber groß: Die stärkste Anhebung gibt es in Graz, mit plus 21,88 Euro (inklusive Umsatzsteuer) für einen Durchschnittshaushalt. Dahinter folgen Klagenfurt (+18,94 Euro) und Oberösterreich (+15,67 Euro). In Wien steigen die Netztarife um 8,40 Euro im Jahr. Für einen Durchschnittshaushalt in Linz sinken die Netzkosten um 4,62 Euro, in Vorarlberg um 8,19 Euro.

(APA)

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