Diesel: "Verbote sind der falsche Weg"

"Wir sollten neue Technologien fördern, statt alte zu verbieten", sagt Armin Schnettler. Armin Schnettler
"Wir sollten neue Technologien fördern, statt alte zu verbieten", sagt Armin Schnettler. Armin Schnettler Katharina Roßboth
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Diesel-Fahrverbote sind keine Lösung, sagt Siemens-Energie-Experte Armin Schnettler. Die Technik könne den Menschen bessere Alternativen bieten – aber nicht ohne Hilfe der Politik.

Seit heute ist das Dieselfahrverbot in manchen deutschen Städten von den Höchstrichtern abgesegnet. Ist das der richtige Schritt?

Armin Schnettler:
In meinen Augen wäre es sinnvoller, wenn man die Automobilkonzerne dazu bringen würde, weniger zu tricksen. Fahrverbote sind immer schwierig. Es ist doch viel eleganter, wenn man den Menschen stattdessen eine bessere Alternative bietet.

Wie soll die aussehen? Nur noch Ökostrom und Elektroautos? Spätestens im Fernverkehr wird man damit nicht durchkommen.

Von der Energiebilanz her, ginge sich das locker aus. Wir haben genug Energie, genug Strom. Technologisch ist das Thema Elektromobilität im Kurz- und Mittelstreckenbereich gesetzt. Die Effizienz ist hoch, es macht Spaß zu fahren und die Batterien werden bald echte 600 Kilometer Reichweite bieten. Im Schwerverkehr und bei Bussen sehe ich eher Brennstoffzellen oder synthetisches Gas als Alternative. Die Konzerne arbeiten aus gutem Grund mit Hochdruck daran, diese Technologien zu verbessern. Das ist zehn Mal klüger, als über Fahrverbote zu sprechen. Verbote sind hier der falsche Weg – wenngleich lokal sicher kurzfristig umsetzbar und öffentlichkeitswirksam. Wir müssen eher neue Technologien stimulieren, als alte verbieten.

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