Öl kostet so viel wie seit vier Jahren nicht

FILE PHOTO: A gas flare on an oil production platform in the Soroush oil fields is seen alongside an Iranian flag in the Persian Gulf
FILE PHOTO: A gas flare on an oil production platform in the Soroush oil fields is seen alongside an Iranian flag in the Persian GulfREUTERS
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Die Irankirse und die Angebotsverknappung treiben den Preis für ein Fass auf nahezu 80 Dollar. Die Förderung in den USA erreicht ungeachtet dessen ein neues Rekordhoch.

Die Ölpreise, die in den vergangenen Wochen kräftig angezogen und zuletzt etwas stagniert haben, sind am am Donnerstag im frühen Handel wieder nach oben geklettert. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kletterte auf einen neuen Höchststand seit 2014 bei 79,45 US-Dollar (67,42 Euro). Zuletzt lag der Kurs bei 79,37 Dollar. Das waren neun US-Cent mehr als am Mittwoch. Öl ist damit so teuer wie seit vier Jahren nicht.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg um 20 Cent auf 71,69 Dollar. Hier wurde der am Dienstag verzeichnete Rekord seit 2014 bei 71,92 Dollar nicht ganz erreicht.

Die Ölpreise knüpfen damit nach einer kurzen Pause wieder an ihre Klettertour an. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die US-Ölreserven in der vergangenen Woche gesunken waren. Allerdings fiel der Rückgang geringer als von Analysten erwartet aus und die US-Förderung stieg auf ein neues Rekordhoch.

Preistreibend am Ölmarkt wirkt derzeit aber die Sorge vor einer Angebotsverknappung aufgrund der US-Sanktionen gegen den Iran. Analysten der Bank Goldman Sachs warnen, dass selbst die steigende US-Ölförderung nicht ausreiche, um die möglichen Rückgänge der Lieferungen aus dem Iran auszugleichen.

Iran schließt Abkommen mit Konsortium

Erstmals seit dem US-Rückzug aus dem Atomabkommen hat der Iran mit einem internationalen Konsortium die Ausbeutung eines Ölfeldes vereinbart. Der vorläufige Vertrag wurde in Teheran vom iranischen Energieunternehmen Nisoc mit der in London ansässigen Firma Pergas geschlossen, wie das Ölministerium der Islamischen Republik mitteilte. Anwesend sei auch der britische Botschafter Rob Macaire gewesen. Ölminister Bidschan Sanganeh äußerte demnach die Hoffnung, dass die britische Regierung an dem Atomabkommen festhält. Der französische Energiekonzern Total hatte am Mittwoch bekanntgegeben, sich aus einem iranischen Gasprojekt zurückzuziehen, wenn die US-Regierung nicht noch eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Im Zuge des internationalen Atomabkommens von 2015 waren viele Sanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. US-Präsident Donald Trump hat jedoch beschlossen, dass sich sein Land aus den Vereinbarungen zurückzieht. Viele europäische Unternehmen sind deswegen in Sorge, dass ihre Geschäfte mit dem Schwellenland in Gefahr sind.

(dpa)

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