Österreicher waren im Vorjahr 45 Minuten ohne Strom

Das Wetter war 2017 an der Hälfte aller ungeplanten Stromausfälle schuld.
Das Wetter war 2017 an der Hälfte aller ungeplanten Stromausfälle schuld. Bloomberg
  • Drucken

Das extremere Wetter hat die Zahl der ungeplanten Netzausfälle in die Höhe getrieben. Der Regulator E-Control bescheinigt den Netzbetreibern dennoch einen "sehr guten Standard".

Österreichs Stromkunden waren voriges Jahr wegen ungeplanter Stromausfälle durchschnittlich fast 32 Minuten ohne Elektrizität, um knapp acht Minuten länger als 2016. Addiert man die geplanten Versorgungsunterbrechungen hinzu, kommt man auf eine gute Dreiviertelstunde ohne Strom. Die Ursachen für den Anstieg sind klar wetterbedingt, sagt Energie-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch, der den Netzbetreibern "einen sehr guten Standard der Versorgungssicherheit" attestiert.

Durch häufigere Extremwetter sei es für die Netzbetreiber 2017 schwieriger geworden, das gelte etwa für Stürme mit Schwerregen und Vermurungen sowie Windwurf, d.h. Bäume, die zusammenbrechen und dann Leitungen ruinieren. Allerdings sei es auch Aufgabe der Netzbetreiber, die Baumkronen an Leitungen regelmäßig zurechtzustutzen.

Im historischen Vergleich gut

Gut die Hälfte der ungeplanten Lieferunterbrechungen - 17 der knapp ungeplanten 32 Ausfallsminuten - waren durch Witterungseinflüsse bedingt, zeigten Analysen. Hier habe es 2017 einen Höchststand seit 2010 gegeben. Laut Mitteilung des Wetterdienstes UBIMET und der UNIQA-Versicherung sei 2017 das seither extremste Wetterjahr gewesen. Gegenüber 2016 hätten allein die atmosphärisch bedingten Ausfälle um über 65 Prozent zugenommen. Alle übrigen ungeplanten Ausfallsursachen hätten nur um 5 Prozent zugelegt.

Im mehrjährigen Vergleich sind die ungeplanten Stromausfälle zurückgegangen. Voriges Jahrzehnt gab es noch mehrere Jahre mit über 40 Minuten Ausfall im Jahr - und sogar zwei Jahre mit je rund 55 Minuten. Die gegenwärtig recht geringen Ausfälle und die damit verbundene Versorgungssicherheit könne als weiter sehr gut und das Niveau als sehr hoch bezeichnet werden.

Nur 13 Minuten Stromausfall in Deutschland

In der EU stehe Österreich recht gut da, sagt Urbantschitsch, der solche Vergleiche aber mit Vorsicht anstellt. Kunden in Italien etwa hatten 2016 für 37 Minuten keinen Strom (aktuelle Zahlen liegen noch nicht vor), in Frankreich 49 Minuten und in Tschechien 73 Minuten. Sehr zuverlässig war laut solchen Daten die Versorgung in Deutschland mit nur 13 Minuten Ausfall 2016.

Sogenannte außergewöhnliche regionale Ereignisse haben die Netzbetreiber nach Einschätzung der E-Control 2017 rascher im Griff gehabt. Die durchschnittliche Dauer solcher nicht vorhersehbarer Ausfälle aufgrund extremer Wetterlagen sank nämlich von acht auf knapp über fünf Stunden. Am häufigsten waren solche Extremsituation im August, Dezember und Oktober.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.