Ölpreise trotz Kürzungsdebatte der OPEC weiter auf Talfahrt

Die Ankündigung des Öl-Giganten Saudi-Arabien, seine Ölausfuhren im Dezember zu reduzieren, kann den Rückgang des Ölpreises nicht aufhalten.

Die Ölpreise haben ihre rasante Talfahrt der vergangenen Handelstage am Dienstag fortgesetzt. Auch eine Diskussion über eine mögliche Kürzung der Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) konnte den Preisrückgang vorerst nicht bremsen.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 68,72 US-Dollar (61 Euro). Das waren 1,40 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,30 Dollar auf 58,63 Dollar.

In dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht rechnet das Kartell im kommenden Jahr mit einer Nachfrage nach OPEC-Öl in einem Volumen von etwa 31,5 Millionen Barrel pro Tag. Im Vergleich zu einer zwei Monate alten Prognose ist dies ein Rückgang um 500.000 Barrel pro Tag. Außerdem liegt das in der aktuellen Prognose angegebene Volumen etwa 1,4 Millionen Barrel unter der derzeitigen Fördermenge.

Am Montag hatte OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo von der Notwendigkeit einer Kürzung der Fördermenge gesprochen. Das zunehmende Angebot von Förderländern außerhalb des Kartells beginne "alarmierende" Züge anzunehmen, sagte Barkindo. Er sah die Notwendigkeit, dass sich die OPEC-Länder gemeinsam mit den verbündeten Förderstaaten im Dezember auf eine Kürzung der Fördermenge um eine Million Barrel pro Tag einigen.

Am Wochenende und zum Wochenauftakt hatten das führende OPEC-Mitglied Saudi-Arabien und weitere große Förderländer zwiespältige Signale ausgesendet. Während Saudi-Arabien eine Produktionskürzung um eine Million Barrel je Tag ins Gespräch brachte, äußerte sich der zweite Öl-Riese Russland wesentlich zurückhaltender. Ob der OPEC-Plus-Verbund, zu dem neben der OPEC auch andere Förderer wie Russland gehören, seine Förderung im nächsten Jahr tatsächlich zurückfährt, ist daher ungewiss.

Rohstoffexperten der Commerzbank wiesen darauf hin, dass der Ölmarkt derzeit "überversorgt" sei. Sie haben daher keine Zweifel an der Notwendigkeit einer Produktionskürzung durch die OPEC.

(APA/dpa)

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