VCÖ: In Österreich wird so viel Diesel wie noch nie getankt

Diesel-Zapfsaeule
Diesel-ZapfsaeuleAPA/dpa/Bodo Marks
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In Österreich wurden im Vorjahr 8,4 Milliarden Liter Diesel getankt - trotz sinkender Neuzulassungen ein Rekordwert. Der VCÖ setzt sich für eine Abschaffung der Steuerbegünstigung ein.

Diesel wird in Österreich pro Liter mit 8,5 Cent weniger besteuert als Benzin. Über das Jahr 2018 gerechnet haben sich Diesel-Fahrer dadurch 710 Millionen Euro erspart, rechnete der VCÖ am Dienstag in einer Aussendung vor. Damit ist das Dieselprivileg rund zehnmal so groß wie das neue Förderpaket für E-Mobilität. Der VCÖ wirbt für eine Abschaffung der Steuerbegünstigung für Diesel.

Im Vorjahr wurden in Österreich 8,4 Milliarden Liter Diesel getankt und damit so viel wie noch nie, obwohl die Zulassungen für Diesel-Pkw zuletzt rückläufig waren. Diesel wird aber auch vor allem von Lkw getankt. 2017 waren noch 150 Millionen Liter weniger Diesel durch die Zapfsäulen geflossen, 2010 um 1,1 Milliarden Liter weniger. Die Steuererleichterung für Diesel im Vergleich zum Benzin summiert sich von 2010 bis 2018 auf 5,9 Milliarden Euro.

Benzin und Diesel fast gleich teuer

Trotz geringerer Besteuerung kostet Diesel derzeit an manchen Tankstellen gleich viel wie Benzin. Im Durchschnitt des Jahres war Diesel aber pro Liter um rund vier Cent billiger als Eurosuper. Ohne Steuerprivileg wäre er also teurer gewesen, so der VCÖ, der darauf hinweist, dass das Verbrennen von einem Liter Diesel aufgrund des höheren Energiegehalts mehr CO2-Ausstoß verursache als Benzin.

Bei den Pkw profitieren vor allem Fahrer großer Autos von der Diesel-Vergünstigung, kritisiert der VCÖ: Während nur 13 Prozent der seit dem Jahr 2010 in Österreich neuzugelassenen Kleinwagen mit Diesel fahren, tanken 68 Prozent der Kompakt-SUV Diesel, 86 Prozent der großen SUV und 87 Prozent der Modelle der Oberklasse. "Die Steuerbegünstigung von Diesel hat sich zu einem Förderprogramm für große und schwere Pkw entwickelt. Der Diesel-Boom hat dem Klimaschutz nichts gebracht, aber durch den hohen Stickoxid-Ausstoß ein großes Gesundheitsproblem verursacht", meint VCÖ-Experte Markus Gansterer.

(APA)

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