Der Vizeminister für Handelsschifffahrt besitzt eine Offshore-Unternehmen im Pazifik. Er muss seinen Posten daher räumen. Aufgedeckt wurde die Sache von der Oppositionspartei Syriza.
Eine neue Affäre lässt die griechische Regierung nicht zur Ruhe kommen. Der Vizeminister für Handelsschifffahrt, Giorgos Vernikos, trat am Dienstag zurück. Es hatte sich herausgestellt, dass er ein Offshore-Unternehmen mit Sitz auf den Marshallinseln im Pazifik besitzt. Nach griechischem Recht dürfen solche Unternehmer keine Regierungsposten übernehmen. Offshore-Unternehmen siedeln sich in Staaten an, in denen sie kaum Steuern zahlen müssen.
Vernikos ist einer der bekanntesten griechischen Unternehmer im Jacht-Tourismus. Er war erst am vergangenen Donnerstag vereidigt worden. Auf Vernikos Geschäfte im Ausland hatte das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken (Syriza) aufmerksam gemacht.
Es ist der dritte Schlag für die neue griechische Koalitionsregierung binnen wenigen Tagen. Vorige Woche musste der Ministerpräsident Antonis Samaras am Auge operiert werden und erholt sich seitdem zu Hause. Auch der designierte Finanzminister musste ersetzt werden, nachdem er einen Schwächeanfall hatte. Zum neuen Finanzminister wurde am Dienstag der Ökonom Ioannis Stournaras ernannt.
(Ag.)