Pfandleihe-Boom: Griechen verhökern ihren Schmuck

PfandleiheBoom Griechen verhoekern ihren
PfandleiheBoom Griechen verhoekern ihren(c) AP (Petros Giannakouris)
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"Sie schießen aus dem Boden": Seit 2010 ist die Zahl der Pfandleiher von 81 auf 750 gestiegen. 58 Prozent von ihnen hinterziehen Steuern.

Die schwere Finanzkrise hat zum Aufblühen der Pfandhäuser in Griechenland geführt. Wie das griechische Finanzministerium mitteilte, hat sich deren Zahl seit 2010 verneunfacht. Damals gab es 81 Pfandleiher, heute seien es 750, hieß es. "Sie schießen aus dem Boden. Die Menschen verscheuern ihren Schmuck", sagte Nikos Syllas, Besitzer eines alten Pfandhauses in der Athener Innenstadt. Dies habe er noch nie erlebt. Nur in Kriegszeiten hatte es so was gegeben, hieß es.

Wegen der erhöhten Steuern und der drastischen Kürzung der Gehälter und Pensionen können viele Griechen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen und trennen sich vom Familienschmuck.

58 Prozent der Pfandleiher hinterziehen Steuer

Die Steuerfahndung hat unterdessen festgestellt, dass 58 Prozent der Pfandleiher Steuern hinterziehen. Zudem wurde nach der Kontrolle der Pfandscheine festgestellt, dass es viele Kunden gar nicht gibt. Dies führe auf Hehlertätigkeiten zurück.

In einem Fall wurde ein Pfandhaus im Zentrum Athens entdeckt, dessen Besitzer 135 Kilogramm Gold und 750 Kilogramm Silber geschmolzen und das Edelmetall ins Ausland verschafft hatten, berichtete die griechische Presse am Mittwoch. Es wird vermutet, dass die Edelmetalle aus Diebstählen stammen.

(APA/dpa)

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