IWF rüstet sich für den Kampf gegen die Euro-Krise

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NIGERIA IMF LAGARDE VISIT(c) EPA (Stephen Jaffe / Imf Handout)
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Der Währungsfonds will seinen Kreditrahmen um 500 Milliarden Dollar aufstocken, um für die "globale Wirtschaftsschwäche" vorbereitet zu sein.

Vor dem Hintergrund der Euro-Krise will der Internationale Währungsfonds (IWF) seine finanzielle Schlagkraft um 500 Milliarden Dollar (390 Milliarden Euro) aufstocken. Der globale Finanzbedarf belaufe sich in den kommenden Jahren nach eigenen Berechnungen auf eine Billion Dollar, teilte der IWF am Mittwoch mit. Der Fonds prüfe Möglichkeiten der Finanzierung, um die Kreditressourcen aufzustocken. Weitere Einzelheiten werde der IWF nicht nennen, bevor die "notwendigen Beratungen mit den Mitgliedern abgeschlossen sind". Bisher hat der Fonds Mittel in Höhe von 385 Milliarden Dollar zur Verfügung.

IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Dienstag erklärt, viele Exekutivdirektoren des Fonds hielten es für vordringlich, die Krise auf die Euroländer zu begrenzen und ein Übergreifen auf den Rest der Welt zu verhindern. Die Fachagentur Bloomberg berichtete, der IWF dränge Länder wie China, Brasilien, Russland, Indien und Japan sowie reiche Ölstaaten zu einem Beitrag für die angepeilte Aufstockung. Der IWF will laut den Kreisen ein Ergebnis auf dem Treffen der Finanzminister der G-20-Länder am 25. und 26. Februar erreichen.

Kürzlich hatten die EU-Finanzminister beschlossen, dass die Eurostaaten den IWF mit 150 Milliarden Euro an bilateralen Krediten stärken, damit er Krisenländern allgemein unter die Arme greifen kann. Deutschland soll über die Bundesbank 45 Milliarden Euro tragen. Nicht-Eurostaaten sollten 50 Milliarden Euro beisteuern.

Italien als möglicher Profiteur

Das bisher zögerliche Großbritannien hatte zuletzt Entgegenkommen signalisiert. Die USA sind hingegen bis zuletzt bei ihrer strikten Ablehnung geblieben. Russland will vor dem Präsidentschaftswahlen im März keine Entscheidung treffen. Ende vergangenen Jahres hatten die Regierungschefs der G-20-Staaten noch eine Aufstockung abgelehnt. In dieser Woche treffen sich Vertreter der Finanzminister der G-20-Staaten in Mexiko. Auch hier dürfte das Thema zur Sprache kommen.

Sollte es zu einer Aufstockung kommen, dann dürfte wohl vor allem Italien profitieren. Italien wäre zu groß, um durch die bisher üblichen Programme von EU und IWF abgesichert zu werden. Die Gesamtverschuldung des Landes liegt bei knapp zwei Bill. Euro.

(APA)

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