"Beispiel Fekter zeigt: es gibt wenig gute Leute"

Beispiel Fekter zeigt dass
Beispiel Fekter zeigt dass(c) AP (Gregers Tycho)
  • Drucken

In einem Kommentar der Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" wird Kritik an der "hyperaktiven" österreichischen Finanzministerin laut.

Die deutsche Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" (FTD) geht in einem Kommentar mit dem Titel "Euro-Retter spielen Kindergarten" mit der österreichischen VP-Finanzministerin Maria Fekter hart ins Gericht. Auslöser ist der heutige Eklat in der Eurogruppe, in der Fekter mit der Bekanntgabe des Verhandlungsergebnisses vorgeprescht war, woraufhin Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker als Chef der Ministerrunde verärgert seine Pressekonferenz absagte.

"Was immer Österreichs Finanzministerin Maria Fekter geritten haben mag, einen gerade erzielten Kompromiss eine Stunde früher als offiziell geplant zu verkünden - Sitzungsleiter Jean-Claude Juncker war zurecht empört. Trotzdem wäre es besser gewesen, nicht verärgert abzureisen", schreibt Kommentar-Autor Peter Ehrlich.

"Hyperaktive Österreicherin"

Die FTD spricht im Kommentar von einer "hyperaktiven Österreicherin" und erinnert daran, dass sich Österreich und Deutschland lang gegen eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirmes gewehrt hat. "Sie wollen zwar nach außen mit großen Zahlen glänzen, im Inland aber sagen können, es sei alles nicht so schlimm. Die eigenen Wähler werden auch für dumm verkauft", heißt es in dem Kommentar.

Zweifel werden aber auch an den Kompetenzen des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble laut. Er mache nicht den Eindruck eines Mannes, der als zukünftiger Chef der Euro-Gruppe unterschiedliche Interessen zusammenbinden kann. Ihr Fett bekommt aber vor allem Fekter ab: "Dass es in der Euro-Gruppe derzeit wenig gute Leute gibt, zeigt das Beispiel Fekter", lautet das Fazit von Autor Peter Ehrlich.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Austrian Finance Minister Fekter talks to media before weekly cabinet meeting in Vienna
Home

EU: Keine Einigung auf Finanztransaktionssteuer

Die Debatte um eine Finanzsteuer blieb beim EU-Ministerrat ergebnislos. Während Deutschland für eine Aktiensteuer nach britischen Vorbild wirbt, will Finanzministerin Fekter einen Kompromiss "ausloten".
EuroRettung Schutzwall fuer Milliarden
Europa

Euro-Rettung: Ein Schutzwall für 800 Milliarden

Die Finanzminister stimmten einer Aufstockung des Rettungsschirms zu. Finanzministerin Fekter sorgte bei Euro-Gruppen-Chef Juncker für Unmut.
Europa

Athen schließt drittes Paket nicht aus

Die griechische Regierung will in der Eurozone bleiben, obwohl eine Finanzierung über die Finanzmärkte noch weiter in die Ferne rückt.
Kommentare

Hoch genug ist er nie

Ein Rettungswall ist nur sinnvoll, wenn er hoch genug ist. Das hat diesmal nicht mit Verschwendung zu tun.
Austrias Minister of Finance Fekter talks with Luxembourgs Prime Minister Juncker before the Ecofin
Home

Euro-Rettungsschirm auf 800 Mrd. Euro ausgeweitet

Die Euro-Finanzminister einigten sich in Kopenhagen auf einen höheren Schutzwall. Maria Fekter plauderte die Details vorzeitig aus, was Eurogruppen-Chef Juncker erzürnte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.