Fekter: "Heftige" Reaktion Junckers wegen Nierensteinen

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Fekter(c) AP (Gregers Tycho)
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Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker sagte eine Pressekonferenz ab, weil Fekter ihm vorgegriffen hat.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) erklärt sich die "heftige" Reaktion von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Freitag in Kopenhagen mit einer Erkrankung und nicht mit ihrem eigenen Vorpreschen. Fekter hatte die Aufstockung des Rettungsschirms von 500 auf 800 Milliarden Euro voreilig mitgeteilt, was Juncker angeblich so ärgerte, dass er seine Pressekonferenz kurzfristig absagte. "Er hat erzählt, dass er Nierensteine hat und direkt aus dem Krankenhaus kommt, enorme Schmerzen hat. Das erscheint mir mit ein Grund, warum er heftig reagiert hat", sagte Fekter dem "Standard".

"Ich nehme ihm das nicht krumm, habe mit ihm hinterher gesprochen, mich auch entschuldigt", erklärte sie. Ihr habe das "mangelnde Timing auch leid getan" und sie habe "ja nur die österreichischen Journalisten informieren" wollen, versuchte die Finanzministerin ihr Vorgehen zu rechtfertigen. Ihre "direkte Art zu reden" sei "auf dem diplomatischen Parkett ungewohnt". Außerdem sei sie es gewohnt, von Journalisten und politischen Gegnern als "blond, blauäugig und aus der Provinz" verhöhnt zu werden. Sie sei als Politikerin eine Marke geworden, was nicht schlecht sei.

2012 und 2013 muss Österreich rund 900 Millionen Euro in den ab Juli geltenden permanenten Rettungsschirm ESM einzahlen. "Man hat die fünf Einzahlungstranchen, die ursprünglich jährlich angefallen wären, zusammengestaucht. Wir zahlen jetzt die Tranchen im Halbjahresabstand ein", sagte Fekter. Die Mittel seien "im Budgetpfad eingeplant". Dies habe "natürlich Liquiditätsauswirkungen, aber das werden wir aufbringen, ohne zusätzliche Sparmaßnahmen". Derzeit werde gerade beraten, wie die Abrufung der Haftungssummen für den ESM "parlamentarisch mitbegleitet" wird. 21 Milliarden Euro an Haftungen hat Österreich schon im alten Rettungsschirm EFSF übernommen, 19 Milliarden Euro kommen durch den neuen ESM dazu.

(APA)

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