Rettungsschirm: Fekter brüskiert Italien

Maria Fekter
Maria Fekter(c) Dapd (Hans Punz)
  • Drucken

Die Finanzministerin mutmaßte, dass Italien den Rettungsschirm brauchen würde. Das sei "vollkommen unangemessen", sagt Italiens Premier Monti.

Der italienische Premier Mario Monti klopft Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) auf die Finger, die es am Montagabend nicht ausgeschlossen hatte, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird. "Ich halte es für vollkommen unangemessen, dass eine Ministerin eines EU-Mitgliedstaates die Lage eines anderen EU-Mitgliedstaates kommentiert. Daher verzichte ich auf jegliche Kommentare", sagte Monti am Dienstag auf Anfrage von Journalisten, die ihn um eine Reaktion auf Fekters Äußerung baten.

Fekter hatte am Montagabend nicht ausgeschlossen, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird. "Es kann sein, dass es auch da zu Hilfsunterstützungen kommen kann", meinte die Ressortchefin in der "ZiB2" angesichts der hohen Zinsen, die Rom für seine Anleihen anbieten muss. Dass Italien komplett vom Euro-Rettungsschirm aufgefangen wird, sei laut Fekter vermutlich nicht leistbar. Italien müsse sich selbst aus dem Dilemma des hohen Defizits herausbringen.

Am Dienstag war Fekter dann zurückgerudert: Es gebe "keine Anzeichen", dass Italien einen Antrag auf Finanzhilfen seiner europäischen Partner stellt. Die österreichische Finanzministerin betonte heute, Italien sei eine starke Volkswirtschaft. Der Staat erhalte Geld am Kapitalmarkt, wiewohl zu "sehr sehr hohen Zinsen". Dies, so Fekter, müsse man sich sehr genau anschauen. Würde Italien Hilfen beantragen, werde man helfen. Es gibt aber derzeit keinen Antrag.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Merkel Deutschlands Kraefte nicht
Home

Merkel: Deutschlands Kräfte "nicht unbegrenzt"

Die deutsche Kanzlerin hat davor gewarnt, Deutschland in der Euro-Krise zu überfordern. "Vergemeinschaftungsüberlegungen" seien kontraproduktiv.
International

Pimco verkauft deutsche Staatsanleihen

Der weltgrößte Anleiheninvestor sorgt sich um Deutschland. Das Land gehe zu hohe Risken ein und auch Investoren bewerten das Risiko für Bundesanleihen also deutlich höher als noch vor zwei Wochen.
Angela Merkel
Home

"Schnell, Frau Merkel" - Italien fordert Euro-Bonds

Die italienischen Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore" sendet einen dramatischen Appell an die deutsche Bundeskanzlerin.
Mario Monti
Home

Kurzfristiges Geld teurer: Druck auf Italien steigt weiter

Italien rückt immer stärker ins Visier der Investoren. Auch die Zinsen für kurzfristig geliehenes Geld steigen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.