Glossar: Finanzgipfel

Von Bretton Woods zu den Hedgefonds.

■BRETTON WOODS

Ein Ort im US-Bundesstaat New Hampshire, in dem sich am 22. Juli 1944 die Vertreter von 44 Staaten der Alliierten trafen, um ein stabiles Währungssystem zu beschließen. Ziel war es, den Welthandel zu stärken, um eine Depression wie in den 1930er Jahren samt dem dadurch bestärkten Faschismus nicht wieder entstehen zu lassen. Dieses Währungssystem fußte auf dem Grundsatz fester Wechselkurse. Zwei Geschöpfe von Bretton Woods sind die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF).

■RATINGAGENTUR

Eine Ratingagentur bewertet die Kreditwürdigkeit von Firmen und Staaten beziehungsweise von deren Wertpapieren. Sie vergibt dabei Bewertungsnoten, auf Englisch Ratings genannt. Je weniger Schulden eine Firma oder ein Staat hat, desto besser ist das Rating – und desto billiger ist es für das Unternehmen oder den Staat, über Anleihen Kredite aufzunehmen. Die drei wichtigsten Ratingagenturen heißen Moody's, Standard & Poor's und Fitch. Ein Grund für die Kreditkrise war der Umstand, dass viele riskante Wertpapiere fälschlicherweise als kreditwürdig bewertet wurden.

■HEDGEFONDS

Hedgefonds haben in der Vergangenheit dank des niedrigen Zinsniveaus riesige Summen an Krediten aufgenommen und ihre Investitionen auf diese Weise mit einem Hebel versehen („to leverage“ nennt man diese Investitionsstrategie). Manche Hedgefonds setzten für jeden Dollar eigenen Geldes bis zu 33 Dollar fremdes Geld ein – und konnten so viel größere Gewinne einstreifen, als wenn sie all das Investitionskapital selber hätten beisteuern müssen. Nun aber sind die Kreditmärkte trocken. Das Blatt für die Hedgefonds wendet sich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2008)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.