Nach Fast-Pleite: 450 Mio.-Dollar Bonus für AIG-Manager

AIG-Zentrale in New York City
AIG-Zentrale in New York City(c) REUTERS (Mike Segar)
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Der US-Versicherungsriese AIG musste mit Notkrediten in Höhe von 150 Milliarden Dollar vom Staat gerettet werden. Nun werden trotzdem 400 Manager mit Bonuszahlungen belohnt.

Der nur mit Milliardensummen vom Steuerzahler vor der Pleite bewahrte US-Versicherungskonzern AIG wird Medienberichten zufolge 450 Millionen Dollar (342 Mio. Euro) Bonuszahlungen an Manager zahlen. Das Geld gehe an rund 400 Mitarbeiter aus der Finanzabteilung, die mit riskanten Geschäften, sogenannten Credit Default Swaps, den Konzern an den Rande des Zusammenbruchs gebracht haben, hieß es.

Eine Konzernsprecherin wollte den Dollarbetrag nicht bestätigen. Sie erklärte aber, es gebe ein Programm, das dabei helfen soll, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, die "die komplexen Themen" regelten, die AIG jetzt abwickele.

AIG-Chef erhält nur einen Dollar

Die meisten Vorstandschefs von Unternehmen, die staatliche Hilfe erhielten, haben auf ihre Boni für 2008 verzichtet und auch die Prämien für andere Beschäftigte zusammengestrichen. Der neue AIG-Chef Edward Liddy hat zugestimmt, dass er 2008 und 2009 jeweils nur einen Dollar an Gehalt erhält.

Es ist nicht das erste Mal, dass AIG nach ihrem Fast-Zusammenbruch durch Vergünstigungen für eigene Mitarbeiter für Negativ-Schlagzeilen sorgte. Nur wenige Tage nach der ersten Rettungsaktion vom 16. September spendierte AIG Mitarbeitern einen Aufenthalt in einem kalifornischen Luxusferiendomizil. Auf der Rechnung in Höhe von insgesamt 440.000 Dollar (323.000 Euro) standen unter anderem Wellness-Behandlungen, Golf-Trips und Galamenüs. AIG hat inzwischen Notkredite in einer Gesamthöhe von 150 Milliarden Dollar erhalten.

(Ag.)

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