Athen kann mit zusätzlichem Geld rechnen.
Brüssel/La. Es geht um 31,5 Milliarden Euro – auf diese Summe beläuft sich die nächste Tranche der Hilfsgelder, die EU und Internationaler Währungsfonds (IWF) nach Griechenland überweisen sollen. Die Betonung liegt in dem Kontext allerdings auf sollen, denn die Überweisung ist seit gut zwei Monaten ausständig. Und zwar, weil die Geldgeber die Reformarbeit der griechischen Regierung begutachten wollten, bevor die Mittel auch tatsächlich fließen.
Diese Evaluierung ist nun offiziell abgeschlossen. Die Experten der Troika (EU, IWF und EZB) haben ihre Mission in Athen beendet. Man habe sich in den meisten Fragen einigen können, die Beratungen würden nun bei den jeweiligen Institutionen fortgesetzt, hieß es Mittwochabend von der EU-Kommission. Mit einer „vollständigen“ Einigung sei in den „kommenden Tagen“ zu rechnen.
Kein Bericht zum EU-Gipfel
Das bedeutet, dass während des EU-Gipfels kein Troika-Bericht öffentlich präsentiert wird – wovon allerdings kaum noch jemand ausgegangen ist, seit es aus deutschen Regierungskreisen geheißen hat, man werde noch Zeit brauchen. Knackpunkt der Verhandlungen war zuletzt der Umfang des griechischen Sparprogramms, das Grundbedingung für die Auszahlung der Hilfen war. Die Geldgeber forderten für 2013 budgetäre Maßnahmen von 9,2 Milliarden Euro, Athen wollte den Gürtel lediglich um 7,8 Mrd. enger schnallen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.10.2012)