Um Kredite zu besichern, verkauft Opel sechs Töchter an die Mutter GM. Darunter auch Wien-Aspern. Von Opel wird der Bericht mit dem Hinweis auf „interne Transaktionen“ nicht kommentiert.
Wien/Jaz. 2,5 Mrd. Euro erhielt Opel vor einigen Jahren von der eigenen Mutter General Motors, um einen zuvor von der Bundesrepublik Deutschland gewährten Überbrückungskredit zurückzahlen zu können. Ende 2014 sollte auch dieses Geld zurückgezahlt werden. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage hat sich Opel nun aber Luft bis Ende 2016 verschafft. Im Gegenzug für diese Laufzeitverlängerung übergab Opel jedoch sechs Tochterfirmen an GM – darunter das Getriebe- und Motorenwerk in Wien-Aspern, schreibt die „FAZ“.
Neben dem Wiener Werk gehen auch eine Fabrik in Ungarn, eine in Polen, sowie Aktivitäten in Italien, England und Russland von der deutschen Tochter auf die US-Mutter über. Von Opel wird der Bericht mit dem Hinweis auf „interne Transaktionen“ nicht kommentiert. Auch im Wiener Werk gab es auf Anfrage der „Presse“ keine Auskunft.
„Schutz“ vor Opel-Schieflage
Konkrete Auswirkungen für die rund 2100 Beschäftigten dürfte der Schritt nicht haben. Erst 2009 war das Werk von GM an Opel übergeben worden, um von der damaligen Insolvenz der US-Mutter nicht betroffen zu sein. Dies könnte – neben dem Pfand für den Kredit – nun auch ein Grund für die jetzige Transaktion sein. Sollte sich die Krise bei Opel so zuspitzen, dass das Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage gerät, wären diese Werke davor „geschützt“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2012)