Russland und China schließen neue Verträge

Russian And Ukrainian Gas Pipelines As Ukraine Gas Debt Raises Concern
Russian And Ukrainian Gas Pipelines As Ukraine Gas Debt Raises Concern(c) Bloomberg (Vincent Mundy)
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Ab 2018 soll eine neue Pipeline russisches Gas nach China bringen.

Moskau. Die westlichen Sanktionen gegen Russland treffen das Land – von „Isolation“ kann jedoch keine Rede sein. Stattdessen festigen die Sanktionen die Partnerschaft zwischen Russland und China, das bald die größte Wirtschaftsmacht der Welt sein wird. Vertreter der Energieriesen Gazprom und Rosneft unterzeichneten am Montag in Moskau mehrere Abkommen mit dem chinesischen Regierungschef Li Keqiang, wie die Agentur Interfax meldete. Im Finanzbereich sollen einige von Sanktionen betroffene Banken künftig Kredite aus China erhalten.

„Es ist wichtig, dass wir trotz der schwierigen Lage offen für neue Möglichkeiten sind“, sagte der russische Regierungschef Dmitrij Medwedjew am Rande der Unterzeichnung. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte bei einem China-Besuch im Mai bereits grundsätzlich vereinbart, dass Russland seine Lieferungen von Öl und Gas ins Nachbarland forciert.

Zentralbanken umgehen den Dollar

In Moskau unterzeichneten Vertreter beider Seiten formell Dokumente über eine östliche Leitungstrasse, über die sibirisches Gas in energiehungrige Regionen Chinas gepumpt werden soll. Die Leitung soll allein auf russischem Gebiet 4000 Kilometer lang sein. Russland und China hatten im Mai nach zehnjährigen Verhandlungen einen Vertrag für 30 Jahre geschlossen. Ab 2018 will Russland jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China pumpen.

Gleichzeitig unterzeichneten die Zentralbanken weitere Kooperationsverträge. So einigte man sich auf einen Währungswechsel in der Höhe von umgerechnet fast 20 Mrd. Euro. Es ist das Ziel von China und Russland, den US-Dollar im bilateralen Handel in Zukunft zu umgehen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2014)

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