Deutsche Bank entgeht knapp der Verlustzone

Josef Ackermann
Josef Ackermann(c) AP (Michael Probst)
  • Drucken

Die Deutsche Bank hat dank der entschärften Bilanz-Regeln und einer Steuer-Gutschrift noch 414 Millionen Euro im dritten Quartal verdient. Im Vergleichs-Zeitraum 2007 waren es noch über 1,6 Milliarden Euro.

Die Deutsche Bank spürt die Finanzkrise im dritten Quartal mit voller Wucht. Der Gewinn brach um drei Viertel ein, in den ersten neun Monaten sogar um 83,43 Prozent.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Deutsche Bankin Mio. €



3. Qu 083. Qu 07+/- in Mio. €+/- in %Zinsüberschuss3.0622.133929,0043,55Risikovorsorge Kredite236105131,00124,76Provisionsüberschuss2.3803.016-636,00-21,09Ergebnis vor Steuer931.449-1.356,00-93,58Gewinn4141.631-1.217,00-74,62

Deutsche Bankin Mio. € 1.-3. Qu 08 1.-3. Qu 07+/- in Mio. €+/- in %Zinsüberschuss8.689,006.157,002.532,0041,12Risikovorsorge Kredite485283202,0071,38Provisionsüberschuss7.4759.089-1.614,00-17,76Ergebnis vor Steuer4817.312-6.831,00-93,42Gewinn9185.540-4.622,00-83,43Gewinn dank Sondereffekten

Dass die Deutsche Bank keinen Verlust im Quartal erlitten hat, ist aber auch auf folgende Sondereffekte zurückzuführen:

  • Entschärfung der Bilanzregeln für kriselnde Wertpapiere
  • Steuergutschrift über 321 Millionen Euro
  • Verkauf der Anteile an der Allianz um 229 Millionen Euro

1,2 Milliarden Abschreibungen

Im Zusammenhang mit der Krise an den internationalen Finanzmärkten musste der Branchenprimus im dritten Quartal weitere 1,2 Mrd. Euro an Wertberichtigungen vornehmen. Damit summierten sich die Belastungen seit Beginn der Krise im Sommer 2007 auf 8,4 Mrd. Euro. Von Juli bis Ende September blieben dem Konzern 845 Mio. Euro an Wertberichtigungen erspart, weil die Bank die von der EU- Kommission gelockerten Bilanzierungsregeln nutzte: Banken müssen somit bestimmte Wertpapiere, für die es wegen der Krise derzeit keinen Markt gibt, nicht mehr zu aktuellen Marktpreisen bewerten.

Keine Hilfe aus Bankenpaket

Dass die Deutsche Bank keine Hilfe aus dem 500-Milliarden-Paket der Bundesregierung annehmen werde, hatten der Frankfurter Konzern bekundet. Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann betonte aber: "Wir haben die abgestimmten Maßnahmen von Regierungen und internationalen Organisationen zur Stabilisierung des Finanzsystems von Anfang an begrüßt und werden sie weiter unterstützen."

(Ag./Red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.