Chefs der US-Autokonzerne vor dem Kongress

General Motors CEO Richard Wagoner, second vehicle passenger seat, travels in a three-car convoy with
General Motors CEO Richard Wagoner, second vehicle passenger seat, travels in a three-car convoy with(c) AP (Gerald Herbert)
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Heute, Donnerstag, stellen sich die Chefs von Chrysler, Ford und General Motors dem US-Kongress. Sie bitten um staatliche Darlehen in Höhe von rund 27 Milliarden Dollar.

Die Chefs der ums Überleben kämpfenden drei großen US-Autokonzerne kommen am heutigen Donnerstag nach Washington, um den Kongress um staatliche Milliarden-Kredite zu bitten.

Die Anhörungen vor den zuständigen Ausschüssen von Senat und Repräsentantenhaus sind auf zwei Tage angesetzt. General Motors, Chrysler und Ford wollen insgesamt staatliche Darlehen von 34 Milliarden Dollar (26,9 Mrd. Euro). Am Mittwoch hatten sie dem Kongress ihre Sanierungspläne vorgelegt.

Im Bemühen um eine Rettung der Konzerne erklärte sich unterdessen die Autoarbeitergewerkschaft UAW zu Zugeständnissen bereit. Die UAW wolle unter anderem Zahlungen der Konzerne in Höhe von mehreren Milliarden Dollar an einen Gesundheitsfonds stunden, sagte Gewerkschaftspräsident Ron Gettelfinger nach einem Krisengespräch am Mittwoch in Detroit. Außerdem soll die sogenannte Jobs Bank ausgesetzt werden. Diese Einrichtung sichert entlassenen Mitarbeitern bis zu 95 Prozent ihres Gehalts.

Einen Zeitrahmen für die Änderungen bei der Jobs Bank nannte Gettelfinger nicht. Ein Teilnehmer des Krisentreffens in Detroit erklärte, die Änderungen würden bedeuten, dass sie nahezu komplett wegfalle. Mehrere Kongressmitglieder hatten die Autobauer im November dafür kritisiert, dass sie unbeschäftigte Arbeiter bezahlen. In den Job-Banks-Programmen sind derzeit rund 3.500 Mitarbeiter vom GM, Chrysler und Ford registriert.

Gettelfinger sagte, die Gewerkschaft sei zu neuen Verhandlungen in einzelnen Punkten bereit. "Wir werden uns hinsetzen und die Mechanismen ausarbeiten", sagte der UAW-Chef. Die Gespräche mit GM sollten sofort aufgenommen werden. Allen Änderungen müssten allerdings Gewerkschaftsmitglieder vor Ort zustimmen.

Die Stundung der Zahlungen in den Gesundheitsfonds müssen die Bundesgerichte billigen. GM sollte Anfang kommenden Jahres mehr als 7,5 Mrd. Dollar zahlen, Ford schuldet dem Fonds bis zum Jahresende 6,3 Mrd. Dollar.

(Ag.)

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