Das Land, das fehlt: Polen ist Österreichs vergebene Chance

Auf dem großen, wachstumsstarken und sicheren Markt mangelt es an Präsenz.

Polen gehört nicht zu den fünf Ländern Osteuropas, in denen Österreichs Unternehmen am meisten investiert haben. Auch bei den Exporten liegt es nur auf Platz vier – obwohl der Markt mit 38 Millionen Einwohnern der bei Weitem größte unter den neueren EU-Staaten ist. Die Ostpioniere hatten sich anfangs auf die unmittelbaren Nachbarn konzentriert und in Polen den Deutschen das Feld überlassen. Später konnten dann viele nicht mehr richtig Fuß fassen. Jüngstes Beispiel ist Raiffeisen International, die ihre Polbank verkauft. Dabei gäbe es ökonomisch gerade hier beste Voraussetzungen: starkes Wachstum (die einzige Volkswirtschaft der Region, die Finanz- und Eurokrise ohne Rezession durchtauchte), ein widerstandsfähiger Bankensektor, gut ausgebildete und dennoch nicht teure Arbeitskräfte. Weder die Währung noch die Politik lassen Turbulenzen befürchten: Der Zloty hält sich stabil zum Euro, und die regierende Mitte-rechts-Koalition ist schon seit 2007 im Amt. (gau)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2015)

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