Beide Kandidaten würden die moderne US-Wirtschaft missverstehen, so der Milliardär: "Wir sind der größte Profiteur der Globalisierung".
Microsoft-Gründer Bill Gates hat die Wähler in den USA und in Großbritannien in der "Financial Times" vor einem Kurs der wirtschaftlichen Abschottung gewarnt. Sollten die Briten im Juni in der Abstimmung über einen "Brexit" für einen Austritt aus der EU stimmen, stünde ihnen eine Phase der Unsicherheit bevor. "Ich bin zwar kein Wähler in Großbritannien. Sie müssen entscheiden. Aber der Vorteil in der EU zu sein, ist größer, als ihr nicht anzugehören", sagte der Milliardär der "Financial Times". Die wirtschaftlichen und politischen Folgen wären im Falle eines "Brexit" besorgniserregend.
Zudem kritisierte Gates die US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Bernie Sanders. Beide würden die moderne US-Wirtschaft missverstehen. Sie hatten erklärt, die heimische Wirtschaft stärker vor ausländischer Konkurrenz schützen zu wollen. Der Republikaner Trump hatte gefordert, die Einfuhrzölle für chinesische Güter auf bis zu 45 Prozent anzuheben. Die Chinesen rissen sich "unsere Jobs und unser Geld" unter den Nagel, sagte Trump bei einer Wahlkampfrede im Bundesstaat New York.
Gates, der die Demokratin Hillary Clinton bei früheren Wahlen unterstützt hat, hält solchen Protektionismus für problematisch. "Wir sind der größte Profiteur der Globalisierung", rief er in Erinnerung. Kein anderes Land habe schließlich so stark vom internationalen Handel profitiert.
(APA)