Bank Austria erhielt eine Milliarde von der Mutter

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Bereits in der Vorwoche hat UniCredit die Österreich-Tochter mit frischem Kapital gestärkt.

Wien. Frisches Kapital. Das war die Forderung von Bank-Aufsicht und Betriebsrat im Gegenzug für die Zustimmung zur Abspaltung des Osteuropageschäfts bei der Bank Austria, die am vergangenen Freitag von der Hauptversammlung der Bank beschlossen wurde. Am Montag gab UniCredit nun bekannt, dieser Forderung bereits nachgekommen zu sein. Eine Mrd. Euro wurde bereits am vergangenen Donnerstag nach Wien überwiesen.

Beim Betriebsrat zeigt man sich am Montag mit der zusätzlichen Kapitalausstattung zufrieden. Die Kernkapitalquote, die durch die Abspaltung von über 16 auf rund elf Prozent fällt, soll so wieder über 14 Prozent steigen. Wird die Quote nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) berechnet, soll sich sogar eine Quote von etwa 18 Prozent ergeben, wie aus einer Information des Betriebsrats an die Bank-Austria-Mitarbeiter hervorgeht.

Ob auch die Aufsicht mit der Milliardenzahlung zufrieden gestellt ist, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Dem Vernehmen nach war ihre Forderung in der Vergangenheit eine Kapitalspritze von 1,5 bis 1,9 Mrd. Euro. Grund dafür ist, dass es Sorgen über die geringen Margen im Österreich-Geschäft gibt.

Abspaltung per 1. Oktober

Am Montag wollte man bei der zuständigen EZB jedoch keinen Kommentar zu dem Fall abgeben. Bis 1. Oktober soll diese Frage nach Wunsch von UniCredit jedoch geklärt sein. Denn zu diesem Zeitpunkt soll die Abspaltung des Osteuropageschäfts und die Übergabe an die Mutter in Mailand umgesetzt werden.

Der Großteil der im Osteuropa-Geschäft tätigen Mitarbeiter soll weiterhin in Wien bleiben. Das war eine weitere Bedingung des Betriebsrats für die Zustimmung zur Abspaltung. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2016)

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