Gehört das nächste Jahrzehnt Gazprom?

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Der Gasbedarf in der EU steigt. Aber die eigene Förderung geht drastisch zurück. Von den jetzigen Lieferanten kann eigentlich nur Russland die Lücke füllen. Der einzige wirkliche Konkurrent macht nämlich einen Bogen um Europa - zumindest bislang.

Wien. Wer wissen will, wo die europäische Gasförderung hingeht, muss nach Groningen blicken. Hier, wo Holland an Niedersachsen grenzt, wurde 1963 das europaweit größte und weltweit zehntgrößte Gasfeld in Betrieb genommen. Hier wurde auch 2013 noch das Rekordvolumen von 53,8 Mrd. Kubikmetern (das Sechsfache von Österreichs Jahresverbrauch) gefördert. Und hier, wo Hollands Wohlstand begann, wurden 2018 nur noch etwa 20 Mrd. Kubikmeter aus der Tiefe geholt.

Seit 2014 geht es rapide bergab. Schon 2017 ist der große Gasexporteur Holland erstmals zum Nettoimporteur geworden. Die Häuser um Groningen nämlich hatten beizeiten Risse bekommen, der Boden senkte sich, Erdbeben häuften sich. Und so erklärte die Regierung Ende März, die Förderung aus Groningen weiter zurückzufahren und bis 2030 stillzulegen.

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