Lagarde warnt vor Nord-Süd-Kluft in der EU

IWF-Chefin Christine Lagarde.
IWF-Chefin Christine Lagarde.(c) REUTERS (Arnd Wiegmann)
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Die IWF-Chefin mahnt zu Strukturreformen.

München. IWF-Chefin Christine Lagarde warnt vor einer wachsenden wirtschaftlichen Kluft zwischen den Nord- und Südstaaten in der EU: Während die osteuropäischen Länder den Abstand zu den alten EU-Mitgliedstaaten verringert hätten, sei die Anpassung zwischen Nord und Süd in den vergangenen 20 Jahren nicht vorangekommen, sagte Lagarde am Donnerstagabend bei der Münchner Europa-Konferenz. Seit der (Finanz-)Krise sei die Situation sogar noch schlechter geworden. Deshalb müsse nun eine Aufholjagd beginnen, wenn man die EU auch politisch stabil halten wolle.

Sie mahnte zu Strukturreformen. Die Arbeitsmärkte in Ländern wie Griechenland und Italien müssten flexibler werden. Lagarde verwies auf Portugal, wo dank flexibler Arbeitsgesetze viel mehr feste statt befristete Jobs entstanden seien. Es sei nötig, die Rahmenbedingungen für Firmen zu verbessern. In Griechenland dauere es etwa neunmal so lang, eine Firma abzuwickeln, wie in Irland. Und die südlichen Staaten müssten mehr in Forschung und Entwicklung investieren. Italien, Portugal und Spanien hätten zwischen 2000 und 2014 nur ein Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Innovationen ausgegeben, in Deutschland sind es drei Prozent. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2019)

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