Das USA-Geschäft und die Angst vor Zöllen

Das US-Handelsministerium soll Trump empfohlen haben, europäische Autoimporte als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ einzustufen und entsprechend hohe Strafzölle einzuführen.
Das US-Handelsministerium soll Trump empfohlen haben, europäische Autoimporte als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ einzustufen und entsprechend hohe Strafzölle einzuführen.(c) REUTERS (Willy Kurniawan)
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Der Kanzler-Besuch wird von einer neuen Eskalation im Handelsstreit zwischen der EU und den USA überschattet. Betroffen ist auch Österreich.

New York. Die Erleichterung war groß, als Donald Trump und Jean-Claude Juncker im Juli des Vorjahres Seite an Seite im Rosengarten des Weißen Hauses vor die Mikrofone traten. „Heute ist ein sehr großer Tag“, sagte der US-Präsident. Man habe eine „neue Phase im Verhältnis zwischen den USA und der EU“ eingeleitet. Der EU-Kommissionspräsident fügte mit Stolz hinzu: „Ich wollte heute einen Deal machen. Und wir haben einen Deal gemacht.“

Keine weiteren Zölle, lautete die Vereinbarung. Ökonomen und Investoren weltweit atmeten auf, vor allem die europäische Autoindustrie sah das Schlimmste abgewendet. Schließlich hatte Trump nur wenige Tage vor dem Treffen getwittert: „Wenn die EU nicht umgehend ihre Tarife und Barrieren reduziert, werden wir einen 20-prozentigen Strafzoll auf alle ihre Autos einführen.“ Da war die Nachricht, dass Juncker bei seinem Besuch einen Handelskrieg abwenden konnte, durchaus Gold wert.

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