"Russland bereitet sich auf einen Wirtschaftskrieg vor"

Oleg Vjugin (l.) im Gespräch mit Eduard Steiner.
Oleg Vjugin (l.) im Gespräch mit Eduard Steiner.Mirjam Reither / Die Presse
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Er war Vizechef der russischen Zentralbank. Nun ist er Aufsichtsratschef der Moskauer Börse und sitzt mit Gerhard Schröder im Kontrollgremium des Ölkonzerns Rosneft. Oleg Vjugin über gefakte Daten aus Russland, eine mögliche Ölpreisexplosion auf 200 Dollar und die Milliardenreserven für den Wirtschaftskrieg.

Man kennt sich derzeit nicht recht aus, was in der russischen Wirtschaft los ist. Mehrmals hat das Statistikamt den Wert für das BIP-Wachstum 2018 auf letztlich 2,3 Prozent erhöht – weitaus mehr als erwartet. Läuft es wirklich so gut oder wird hier manipuliert?

Oleg Vjugin:
Es macht tatsächlich hellhörig, wenn die Statistikagentur die Zahlen häufig korrigiert. Außerdem sagt sie nicht, warum sie das tut. Und wenn die Zahlen dann außerdem nur nach oben korrigiert werden, kann man schon auf den Gedanken kommen, dass hier ein besonders gutes Bild gezeichnet werden soll. Schließlich ist die Agentur dem Wirtschaftsministerium unterstellt, das ja für das Wachstum verantwortlich ist.

Die Realeinkommen etwa sinken.

Ja, das macht stutzig. Schauen wir auf den Warenumsatz, dann sehen wir ein kleines Wachstum – aber wir wissen, dass dies durch die starke Kreditvergabe stimuliert ist.

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