Kritik an Italien wegen Kooperation mit China

Ungeachtet internationaler Bedenken hat Italien am Samstag seinen Einstieg in das chinesische Mega-Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ in die Wege geleitet.
Ungeachtet internationaler Bedenken hat Italien am Samstag seinen Einstieg in das chinesische Mega-Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ in die Wege geleitet.(c) APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI
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Projekt „Neue Seidenstraße“. Deutscher Außenminister bemängelt Italiens Teilnahme am Projekt.

Berlin. Der deutsche Außenminister, Heiko Maas, hat sich kritisch über Italiens Teilnahme am chinesischen Projekt „Neue Seidenstraße“ geäußert. „Sollten einige Länder glauben, man kann mit den Chinesen clevere Geschäfte machen, werden sie sich wundern und irgendwann in Abhängigkeiten aufwachen“, sagte Maas der „Welt am Sonntag“. Gegenüber China, Russland oder auch den USA könnten die europäischen Staaten „nur bestehen, wenn wir als EU geeint sind“.

Ungeachtet internationaler Bedenken hat Italien am Samstag seinen Einstieg in das chinesische Mega-Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ in die Wege geleitet: In Anwesenheit des Präsidenten Chinas, Xi Jinping, und des italienischen Regierungschefs, Giuseppe Conte, unterzeichneten der Präsident der Nationalen Handelskommission Chinas, He Lifeng, und Italiens Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Luigi Di Maio, eine entsprechende Absichtserklärung. Diese ist nicht bindend. Italien ist das erste Land der G7-Staaten, das sich dem Projekt anschließt. Die Neue Seidenstraße soll in Anlehnung an die historischen Routen zwischen dem Mittelmeerraum und Ostasien neue Handels- und Verkehrsnetze zwischen den Kontinenten aufbauen. Dies umfasst Eisenbahnlinien, Straßen und Seeverbindungen von China nach Europa und Afrika.

Das hoch verschuldete Italien hat China quasi den roten Teppich ausgerollt und hofft auf eine Ausweitung seiner Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik. Allerdings gibt es massive Vorbehalte in der EU und in den USA. Kritiker warnen vor der Gefahr einer wachsenden Abhängigkeit von China. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2019)

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