Hackerangriff auf Chemiekonzern Bayer – Auftrag aus China?

Bayer legt Angebot fuer Monsanto vor
Bayer legt Angebot fuer Monsanto vorAPA/dpa/Oliver Berg
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Bayer wurde Opfer eines Cyberangriffs der Gruppe Winnti. Die Hackergruppe soll 2016 auch hinter einer Attacke gegen Thyssenkrupp gesteckt haben.

Der deutsche Chemiekonzern Bayer ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Wie das Unternehmen am Donnerstag bestätigte, habe es bereits seit Anfang 2018 Anzeichen dafür gegeben, dass das Firmennetzwerk mit Schadsoftware der Winnti genannten Hackergruppe angegriffen wurde. Winnti soll im Auftrag des chinesischen Staates agieren.

Die Hackergruppe soll 2016 auch hinter einer Attacke gegen Thyssenkrupp gesteckt haben. Die Experten des eigenen Abwehrzentrums hätten die betroffenen Systeme identifiziert und bereinigt, teilte der Konzern in seiner Stellungnahme mit. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Daten abgeflossen seien. Derzeit ermittle die Staatsanwaltschaft Köln. Die Höhe des entstandenen Schadens sei noch nicht absehbar, sagte ein Konzernsprecher.

Zuvor hatten NDR und Bayerischer Rundfunk über den Vorfall berichtet. Demnach hatten Datenjournalisten die Winnti-Schadsoftware aufgespürt und den Konzern daraufhin kontaktiert. Demnach seien vor allem Systeme an der Schnittstelle vom Intranet zum Internet sowie Autorisierungssysteme infiziert gewesen. Ende März seien die Systeme dann bereinigt worden. Bis dahin seien die Angreifer aber offenbar nicht aktiv geworden, hieß es.

Die Hackergruppe war von IT-Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab enttarnt worden. Sowohl IT-Sicherheitsexperten als auch deutsche Sicherheitsbehörden vermuten, dass die Bande aus China stammt. Gesicherte Erkenntnisse gibt es jedoch nicht. Thyssenkrupp hatte damals den Angriff in einer sechsmonatigen Abwehrschlacht erfolgreich beendet. (APA)

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