Panasonic will nicht weiter in Gigafactory investieren, Elon Musk schießt per Twitter scharf zurück.
New York. Zwischen Tesla-Gründer Elon Musk und seinem wichtigsten Batteriepartner, Panasonic, hängt der Haussegen ordentlich schief. Das könnte dem hoch verschuldeten Elektroautopionier beträchtliche Probleme bereiten.
Begonnen hatte es in der Vorwoche mit Berichten, wonach der japanische Konzern eine geplante Milliardeninvestition für die Tesla-Gigafactory in der Wüste von Nevada auf Eis gelegt habe. In dieser Fabrik bauen Panasonic und Tesla gemeinsam die für die Tesla-Produktion notwendigen Autoakkus. Zugleich mit dem Hochfahren der Elektroautoproduktion sollte auch dieses Akkuwerk beträchtlich erweitert werden.
Allerdings haben Absatzschwierigkeiten bei den „alten“ Tesla-Modellen S und X sowie Probleme bei der Ausweitung der Produktion des Tesla-Modells 3 und bei dessen Auslieferung an außeramerikanische Märkte offenbar zu einer Unterauslastung der Batterieproduktion geführt.
Das sagt zumindest Panasonic. Die Japaner behaupten, Tesla nehme wegen seiner Absatzprobleme wesentlich weniger Batteriezellen als vereinbart ab.
Tesla-Chef Elon Musk sieht die Sache allerdings genau umgekehrt: Statt der versprochenen Produktionskapazität von 35 Gigawattstunden im Jahr könne Panasonic aus der Gigafactory derzeit nur 24 Gigawattstunden pro Jahr liefern, twitterte Musk am Wochenende. Für das Verfehlen der Produktions- und Absatzziele sei nicht die Marktschwäche, sondern der Batterieengpass maßgeblich, so der Tesla-Chef.
Wie auch immer: Das Verhältnis scheint zerrüttet zu sein. Panasonic investiert zumindest vorläufig nicht weiter in die Gigafactory und will angeblich auch seine Beteiligung an der geplanten Tesla-Fabrik in Shanghai überdenken.
Wem die Investoren eher glauben, zeigte die Entwicklung der Börsenkurse nach Bekanntwerden des Batteriestreits: Tesla-Aktien verloren deutlich, Panasonic-Aktien legten ebenso deutlich zu. Die gemeinsame Batterieproduktion in den USA hatte Panasonic zuletzt dreistellige Millionenverluste beschert. (red./ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.04.2019)