US-Sanktionen könnten Inflation im Iran auf 40 Prozent hochtreiben

An Iranian worker works on phases 2-3 of the South Pars gas field in Assaluyeh
An Iranian worker works on phases 2-3 of the South Pars gas field in AssaluyehREUTERS
  • Drucken

Die Streichung der Ausnahmen bei den Öl-Exporten werden der iranischen Wirtschaft schaden, warnt der IWF. Auch die schwache Landeswährung schafft Probleme.

Die US-Sanktionen treiben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge die Lebenshaltungskosten im Iran massiv in die Höhe. Die Teuerungsrate könne in diesem Jahr auf 40 Prozent steigen, sagte der IWF am Montag voraus.

Die erneute Verhängung von Sanktionen und die Aufhebung der
Ausnahmeregelungen bei den Öl-Exporten "werden sich eindeutig
negativ auf die iranische Wirtschaft auswirken, sowohl was das
Wachstum als auch was die Inflation angeht", sagte der für die
Region zuständige IWF-Experte Jihad Azour der Nachrichtenagentur
Reuters. "Die Inflation könnte in diesem Jahr 40 Prozent oder sogar
mehr erreichen." Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um rund sechs
Prozent schrumpfen, nachdem die Wirtschaftsleistung bereits 2018 um 3,9 Prozent gesunken war.

Ausnahmen werden gestrichen

US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr das
internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue
Sanktionen verhängt. Sie zielen unter anderem auf die für den Iran
wichtigen Einnahmen aus dem Öl-Geschäft ab. Trump will die Führung in Teheran damit zu Neuverhandlungen über ein strengeres Abkommen über ihr Atom- und Raketenprogramm zwingen. Zunächst galten für die Sanktionen noch Ausnahmen für einige Öl- Abnehmerländer wie China. Am Ostermontag kündigte die US-Regierung dann an, diese bis Mai zu streichen.

Ein Grund für die Inflation ist die schwache Landeswährung Rial.
Diese wertete im vergangenen Jahr um mehr als 60 Prozent ab, was
Importe verteuert. Der offizielle Wechselkurs zum Dollar liegt bei
42.000 Rial, während die Devisenwebsite Bonbast.com ihn bei 144.000 führt. Der Iran sollte daran arbeiten, diese Lücke zu beseitigen, sagte IWF-Experte Azour. "Durch die Angleichung der Markt- und Leitkurse wird die Inflation gebändigt und kontrolliert und der Druck auf den Wechselkurs verringert."

(Apa/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.