In den USA sind sich so gut wie alle einig: Peking agiert unfair, hält sich nicht an Abmachungen und nutzt das globale Handelssystem systematisch aus.
New York. Groß war die Entrüstung weltweit, als Donald Trump scheinbar aus dem Nichts weitere Tarife auf chinesische Importe ankündigte. Tatsächlich stellt die Erhöhung der Zölle, die seit Freitag offiziell in Kraft ist und die nun sogar noch einmal ausgeweitet werden soll, eine Einschränkung für die Weltwirtschaft dar. Produkte werden teurer, der internationale Handel kommt ins Stocken. Eine Abkühlung der globalen Konjunktur, verbunden mit einer Korrektur an den Börsen, ist programmiert, wenn die hohen Tarife nicht bald wieder zurückgefahren werden.
In den USA erntet der Präsident ungewohnten Applaus von vielen Seiten für seine Härte gegenüber der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die oppositionellen Demokraten, mit denen das Weiße Haus seit der Veröffentlichung des Mueller-Berichts auf Kriegsfuß steht, loben Trump. Auch Finanzminister Steven Mnuchin, der sich hinter den Kulissen monatelang für einen sanfteren Umgang mit China einsetzte, zeigt sich plötzlich unnachgiebig. Und selbst Firmen, die unter den höheren Abgaben leiden, halten sich mit Kritik zurück.