Tschechien will Banken zur Kasse bitten

FOLTIN Jindrich / WB
  • Drucken

Tschechiens Ministerpräsident Babis will die größten Banken des Landes dazu bewegen, in einen nationalen Entwicklungsfonds einzuzahlen. Nächstes Jahr sollen 230 Millionen Euro zusammen kommen.

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis will die größten Banken des Landes dazu bewegen, in einen nationalen Entwicklungsfonds einzuzahlen. Nach seinen Plänen würden die Geldinstitute im nächsten Jahr umgerechnet rund 230 Millionen Euro als Startkapital zur Verfügung stellen.

Eine Arbeitsgruppe solle nun die Details klären, kündigte der Multimilliardär und Gründer der populistischen Partei ANO nach Angaben der Agentur CTK am Montag an.

Babis sieht in seinem Vorschlag eine Alternative zu einer Bankensteuer, wie sie die Sozialdemokraten (CSSD), der Juniorpartner in der Koalition, seit langem fordern. Die meisten tschechischen Geldinstitute sind mehrheitlich in ausländischem Besitz. So gehört die Sparkasse Ceska sporitelna zur österreichischen Erste Group.

Der nationale Bankenverband CBA begrüßte den Vorstoß. Die Fondslösung sei "deutlich progressiver und innovativer" als eine direkte Besteuerung des Bankensektors. Die Mittel könnten unter anderem in den sozialen Wohnungsbau, die Verkehrsinfrastruktur, Schulen und Kindergärten sowie den digitalen Wandel in den Unternehmen investiert werden.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

 Der Wahlausgang ist auch ein Denkzettel für Premier Andrej Babis. Die oppositionellen Parteien schnitten meist besser ab, als sie es selbst erwartet hatten.
Europa

Sieg für ANO bei EU-Wahl in Tschechien, Desaster für mitregierende CSSD

Die Protestbewegung ANO von Premier Andrej Babis die EU-Wahl, wie erwartet, gewonnen. Die Niederlage der CSSD habe "absolut keinen Einfluss" auf die Regierung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.