Auftragsbestand der deutschen Industrie erneut gesunken

Der deutschen Industrie machen derzeit die schwächere Weltkonjunktur und Handelskonflikte zu schaffen, die auf die deutsche Binnenwirtschaft überzuschwappen drohen.

Wegen einer anhaltend schwachen Nachfrage ist der Auftragsbestand der deutschen Industrie im April den vierten Monat in Folge gesunken. Er nahm preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat ab, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Dabei fielen die nicht erledigten Aufträge aus dem Inland um 1,1 Prozent, der Bestand an Bestellungen aus dem Ausland erhöhte sich hingegen um 0,1 Prozent. Als Bestand wird die Summe der Auftragseingänge eines Monats gewertet, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.

In den einzelnen Industriebranchen fiel die Entwicklung sehr unterschiedlich aus: Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern wie Chemikalien gab es ein Minus von 1,2 Prozent, bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen von 0,2 Prozent. Die Konsumgüterhersteller meldeten dagegen ein Wachstum von 0,9 Prozent. Der deutschen Industrie machen derzeit die schwächere Weltkonjunktur und Handelskonflikte zu schaffen, die auf die deutsche Binnenwirtschaft überzuschwappen drohen.

Auch die Reichweite des Auftragsbestands schrumpft. Sie lag im April bei 5,7 Monaten, nachdem sie im März noch 5,8 Monate betragen hatte. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Bestellungen theoretisch produzieren müssten, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag die Reichweite bei 2,9 Monaten, bei den Produzenten von Investitionsgütern bei 8,0 Monaten und in der Konsumgüterbranche bei 2,1 Monaten.

(APA/Reuters)

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