Wie der russische Geheimdienst Unternehmer jagt

Gerade von Unternehmern gefürchtet – der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nachfolgeorganisation des sowjetischen KGB.
Gerade von Unternehmern gefürchtet – der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nachfolgeorganisation des sowjetischen KGB.(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Erfolgreiche Geschäftsleute waren in Russland stets verdächtig. Nun aber haben die Attacken auf sie ein ungeahntes Ausmaß erreicht. Der Zeitpunkt ist kein Zufall.

Soll keiner sagen, Putin habe nichts gewusst. Seit Jahren redet er selbst von der „Zerstörung“ des russischen Geschäftsklimas, von der nationalen Plage, Unternehmer wie Freiwild zu verhaften und ihnen das Geschäft zunichte zu machen. Fast die Hälfte der – Zehntausenden – strafrechtlichen Klagen gegen Geschäftsleute gelange nicht einmal vor Gericht, sagte er kürzlich: „Das heißt, dass sie einfach so aus unverständlichen Motiven erhoben werden.“

Doch zuletzt haben die Angriffe, vor allem die resonanzreichen auf reiche Tycoons, ein ungeahntes Ausmaß erreicht. Und das, obwohl Putin wiederholt und soeben wieder zu einem milderen Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden aufgerufen hat.

Der jüngste Fall ist der von Sergej Petrov, mit geschätzt 900 Millionen Euro auf Platz 114 der russischen Forbes-Liste.

Der heute 65-Jährige zählt zu jenen wenigen Vorzeigeunternehmern, die nicht auf der Basis von Rohstoffen zu ihrem Vermögen gekommen sind. Und er ist – neben Reichendissident Michail Chodorkowski, der zehn Jahre im Lager inhaftiert war – nahezu der einzige Tycoon, der aus seiner Opposition gegen Putin nie ein Hehl gemacht hat.

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