Facebooks Plan, eine globale Digitalwährung auf die Beine zu stellen, macht Staaten und Notenbanken nervös. Es geht um Finanzkrisen, Datenschutz – und die Macht über das Geld.
Wien. Viel Feind, viel Ehr! Getreu diesem Motto kann sich Facebooks neuestes Projekt über mangelnde Ehre nicht beklagen. Seit Mark Zuckerberg vor einem Monat die globale Digitalwährung Libra enthüllt hat, sind Regierungen, Zentralbanker und Regulatoren in Alarmbereitschaft. Donald Trump holte via Twitter zum Rundumschlag „gegen alle Kryptos“ aus. Das deutsche Finanzministerium sorgt sich um den Euro. Und Fed-Chef Jerome Powell sieht im Libra gar den Nukleus der nächsten Finanzkrise.
Seit Dienstag stehen Facebook-Vertreter im US-Senat Rede und Antwort. Am heutigen Mittwoch beratschlagen die Finanzminister der G7-Staaten, wie sie die Digitalwährung aufhalten können. Aber warum haben die Regierungen so große Angst vor Libra – wo doch Bitcoin und Co. die Finanzwelt bisher auch nicht aus den Angeln heben konnten?