Angriff auf den Dollar

(c) Getty Images (Daniel Grizelj)
  • Drucken

Mit der Abwertung des chinesischen Yuan tritt der Handelsstreit in eine heiße Phase. Wenn andere Länder nachziehen, hätte das massive Folgen.

Wien. „Währungsmanipulator“ – zum ersten Mal seit 25 Jahren strafen die USA China mit diesem Etikett. Einen Tag nachdem Peking seine Währung auf den tiefsten Stand seit elf Jahren geschickt hat, zeigt Washington seine Wut. Die nächste Phase im Handelskrieg hat begonnen. „Die meisten Leute haben nicht gedacht, dass China die Währungswaffe einsetzt, aber sie haben es getan“, sagt Ökonom Stephen Roach von der Universität Yale.

1 Worum geht es beim Kampf der Währungen? Was ist der Status quo?

Im Grunde laufen zwei Kriege gleichzeitig. Kurzfristig gibt es einen Abwertungswettlauf, weil viele Staaten so ihre Exportwirtschaft stützen wollen. Der zweite Währungskrieg ist viel längerfristiger. Dabei geht es um nicht weniger als die globale wirtschaftliche Dominanz und um die Frage, wer den US-Dollar vom Thron stoßen könnte. Washington hat keine Scheu davor, die Bedeutung des Dollar auch zu nutzen, etwa bei Sanktionen gegen Russland oder den Iran. Das sieht Peking mit Argwohn. Und mit dem Euro gibt es erstmals seit Jahrzehnten eine echte Alternative. Länder wie Russland und China setzen im bilateralen Handel verstärkt auf den Euro. Der Yuan selbst hat schon wegen des starken politischen Einflusses auf die Währung keine Chance, dem Dollar direkt nachzufolgen. Aber dass der Dollar überhaupt als Weltleitwährung abgelöst wird, ist keinesfalls sicher. Die USA haben noch immer die größten und tiefsten Finanzmärkte. In einer Krise flüchtet das Kapital meist in Richtung Amerika.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

CHINA-MARKETS-WORLD
Geld & Finanzen

USA werfen China offiziell Währungs­manipulation vor

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China schaukelt sich weiter hoch: Peking dreht an der Währungsschraube und die Märkte beben. Am Dienstag setzte die chinesische Notenbank bereits Maßnahmen zur Stabilisierung.
Börse erholt sich am Dienstag.
Geld & Finanzen

Börsen erholen sich nach Kursgemetzel

Nach dem starken Einbruch zu Wochenbeginn, stabilisierte sich die Lage am Dienstag wieder.
Eskalation statt Deeskalation
Außenpolitik

Chinas Staatsmedien: USA zerstören internationale Ordnung

Große Staaten müssten für Stabilität sorgen, heißt es im Leitartikel der chinesischen Parteizeitung. Dass die USA Raketen im asiatisch-pazifischen Raum stationieren wollen, passt Peking überhaupt nicht.
China stoppt US-Agrarkäufe
International

China stoppt US-Agrarkäufe: Handelskonflikt mit USA verschärft

China hat den Handelskonflikt mit den USA mit einem Stopp der Käufe von amerikanischen Agrarerzeugnissen verschärft. "Die entsprechenden chinesischen Unternehmen haben den Erwerb von US-Agrarprodukten eingestellt."

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.