Vapiano-Großaktionär Sander will Gastro-Kette langfristig stützen

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Trotz hoher Schulden und großer Probleme bei Vapiano setzt Großaktionär Hans-Joachim Sander einem Medienbericht zufolge auf ein langfristiges Engagement bei der Gastronomiekette.

"Wenn die Restrukturierung jetzt konsequent umgesetzt wird, bin ich gerne bereit, eine längere Durststrecke in Kauf zu nehmen", sagte Vapiano-Großaktionär Hans-Joachim Sander dem "Spiegel" vor der heutigen Hauptversammlung. Sander hält mit seiner Frau, der Wella-Erbin Gisa Sander, mehr als 15 Prozent der Unternehmensanteile. Langfristig zeigt sich der Investor offen, erneut Geld zuzuschießen. Es komme darauf an, dass der Vorstand bei Vapiano "eine deutliche Erholungsphase einleitet und die Verschuldung reduziert", sagte Sander.

Zugleich plädierte er dafür, die künftige Vapiano-Führung müsse sich auf die Stärkung der Restaurants auf dem deutschen Heimatmarkt konzentrieren. Bis mindestens April 2020 übernimmt die bisherige Aufsichtsratschefin Vanessa Hall den Posten. Hall sei eine "exzellente Managerin", sagte Großaktionär Sander über die Britin. Er wisse aber nicht, ob sie zur deutschen Unternehmenskultur bei Vapiano passe.

"Vapiano zu einem langfristig global operierenden Unternehmen zu machen, ist schon richtig. Aber ich hätte alles daran gesetzt, jemanden auszuwählen, der aktuell das Deutschlandgeschäft priorisiert." Für eine erfolgreiche Kommunikation und Motivation brauche es außerdem jemanden, der Deutsch auf muttersprachlichem Niveau spreche.

Am Sonntag hatte Vapiano bekanntgegeben, dass der Chef der Restaurantkette, Cornelius Everke, zurücktritt. Vapiano ist seit längerem angeschlagen und hatte erst im Juni erklärt, auch in diesem Jahr mit Verlusten zu rechnen. Das Konzernergebnis werde zwar "deutlich besser" als im vergangenen Jahr ausfallen, aber immer noch einen Verlust "im mittleren zweistelligen Millionenbereich" ausweisen. Vapiano kündigte im Sommer zudem an, deutlich langsamer wachsen und sich auf Kernmärkte wie Deutschland, Österreich und Frankreich konzentrieren zu wollen.

(APA/AFP)

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