Billigeres Benzin drückt Inflation in Deutschland auf 1,4 Prozent

Die neuerlich gesunkene Inflation liegt noch deutlicher unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent.

Billigeres Tanken hat die Inflation in Deutschland im August gedrückt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Im Juli hatte die Teuerungsrate noch 1,7 Prozent betragen.

Mit dem neuen Wert liegt sie noch deutlicher unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig für die Eurozone knapp zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft anstrebt.

Ein wichtiger Grund für den Rückgang waren niedrigere Ölpreise. Kraftstoffe wie Benzin verbilligten sich dadurch um 3,3 Prozent, Heizöl wurde sogar 5,2 Prozent günstiger. Insgesamt zogen die Energiepreise nur noch um 0,6 Prozent zum Vorjahresmonat an (Juli: +2,4 Prozent). Die Nahrungsmittelpreise legten hingegen mit 2,7 Prozent stärker zu als zuvor. Erheblich teurer war Gemüse, für das im Schnitt 12,8 Prozent mehr verlangt wurde. Fleisch und Fleischwaren kosteten um 4,3 Prozent mehr, bei Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten lag das Plus bei 4,0 Prozent. Dienstleistungen verteuerten sich im vergangenen Monat um 1,6 Prozent.

Die EZB hat wegen der wachsenden Konjunktursorgen und des aus ihrer Sicht zu geringen Preisauftriebs bereits die Weichen für erneute Lockerungsschritte gestellt. Die Währungshüter verständigten sich darauf, eine Vielzahl von geldpolitischen Maßnahmen auszuloten, darunter Zinssenkungen und erneute Anleihenkäufe. Sie könnten am Nachmittag nach der EZB-Sitzung verkündet werden.

(APA/Reuters)

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